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Blickdicht im Offroader – Die BlidimaX-Matten im Test

Es ist dunkel, der Übernachtungsplatz ist leer und romantisch. Niemand, der die Idylle trübt, kein Platznachbar, der verstohlen in den Offroader spinkst. Traute Zweisamkeit unter dem Sternenhimmel. Am nächsten Morgen kommt dann das böse Erwachen, wenn sich der Stellplatz als Park-and-Ride-Parkplatz mit jeder Menge Publikumsverkehr entpuppt. Und alle konnten von außen beim Schlafen zuschauen.

So oder so ähnlich ist es schon so manchem Offroader ergangen. Jeder, der öfter unterwegs ist, macht sich früher oder später Gedanken darüber, wie er den Geländewagen blickdicht bekommt. Gerhard und Anja von der Blickdicht Manufaktur standen irgendwann vor dem gleichen Problem und haben aus der Not eine eigene Geschäftsidee entwickelt: BlidimaX. Vorgestellt haben wir die Sichtschutzmatten schon, jetzt ging es zum Härtetest.

Wir hatten die Möglichkeit, die Matten auf einem Offroad-Wochenende im belgischen Dürler zu testen. Die Rahmenbedingungen: 21 Camping-Nachbarn, bewölktes Wetter, jede Menge Matsch und Dreck auf der Piste. Unsere Anforderungen: Schnelles und einfaches Handling, wenig Stauraum erforderlich. Und leicht zu reinigen sollen sie auch noch sein.

Sauber verarbeitet.

Die BlidimaX-Sichtschutzmatten kommen im praktischen Stoffbeutel daher, der endlich einmal passend konfektioniert ist. Schutzhüllen sitzen meistens zu spack um das zu schützende Gut. Das macht das morgendliche Verpacken oft zu einer nervtötenden Angelegenheit. Da dauert es nicht lang und die Hülle wird gar nicht mehr benutzt. Nicht so hier, die Matten werden einfach zusammengerollt und locker im Beutel verstaut. Auch das Ausrollen ist unproblematisch, die Matten sind sofort formstabil und plan.

Die Anwendung ist ganz einfach: Saugnapf kurz anfeuchten und mit sanftem Druck von innen auf die Scheibe kleben. Bei breiten Fenstern ist das am Anfang mimimal frickelig. Nach kurzer Übung klappt das Anbringen auch mit kurzen Armen ganz gut.

Die von uns genutzten Matten für den Defender 110 sind dabei perfekt ausgeschnitten und passen aber sowas von haargenau in den Fensterrahmen, dass nicht mal eine Kriebelmücke zwischen Matte und Fenster kriebeln kann. Natürlich nicht ganz, aber im Vergleich zu anderen Systemen sind die BlidimaX-Matten wirklich sehr genau zugeschnitten. Dank der Matten wird es im Auto zappenduster.

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BlidimaX von außen

BlidimaX von außen

Die Anbringung, die auf der einen Seite so mühelos funktionierte, stellt sich auf der anderen Seite als problematisch heraus. In unserem Beispiel war die von innen aufgeklebte Fensterantenne des Radios im Weg. Die sitzt nämlich genau da, wo die BlidimaX ihren Saugnapf hat. In dieser Ecke hält also nichts und die Matte wippt unmotiviert im Eck der Frontscheibe herum. Da alle Matten handgefertigt sind, ist es allerdings im Vorfeld möglich, den Saugnapf bei Bedarf an eine andere Stelle setzen zu lassen.

Sonne bleibt draußen, Wärme bleibt drinnen.

Die Dicke des Materials der Matten lässt bereits erahnen, dass im Sommer keine Wärme durchkommt. Mangels Wetter konnten wir das nicht testen und bestätigen. Aber zumindest hat sich bewahrheitet, dass das Auto nicht so schnell auskühlt. Bei nächtlichen Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt konnten wir die Standheizung getrost auslassen. Die Wärme bleibt drinnen, die Sonne bleibt (vermutlich) draußen. Und die neugierigen Blicke sowieso.

Trüben die Stimmung: Preis und Packmaß.

Doch wo die BlidimaX-Matten das viele Licht draußen aussperren, da gibt es auch sprichwörtlich viel Schatten. Viel? Zumindest zwei kleine Dämpfer gibt es, die die UV-geschützte Stimmung (Lichtschutzfaktor 50+) trüben.

Gerade im Hinblick auf unsere Panamericana-Reise, wo es auf jeden Zentimeter Stauraum ankommt, macht sich das gute Material der Matten bemerkbar. Ungequetscht hat das Defender-Komplettset eine Größe von 50 x 50 x 23 Zentimetern (original mit extra langem Lineal nachgemessen!). Damit ist bei uns ein kompletter Schrank voll. Das ist zu viel!

Für die kurze Reise sind die Matten gut geeignet, für einen langen Trip, bei dem es auf jeden Zentimeter ankommt, machen die Matten leider keinen Sinn. Da werden wir lieber Abstriche machen, was die Stärke des Materials betrifft.

Aber mal ehrlich: Wenn ich die Wahl zwischen einem oder zwei zusätzlichen Kanistern Trinkwasser oder ein paar weiteren Unterhosen auf der einen Seite und BlidimaX auf der anderen Seite habe, dann fällt mir die Wahl nicht schwer, weder in Südamerika, noch auf Island.

Wer genug Platz für die Matten hat, wird angesichts des Verkaufspreises ins Grübeln kommen. Der Komplettsatz für den Defender kostet 580 Euro (vgl. Preisliste). Ja, das ist erstklassige Qualität. Ja, das muss auch seinen Preis haben. Ja, wer billig kauft, kauft zweimal. Nein, 580 Euro müssen es nicht sein!

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BlidimaX im Seitenfenster

BlidimaX im Seitenfenster

Transparenz: Die Matten wurden uns für den Test von BlidimaX kostenlos zur Verfügung gestellt, mit der Bitte sie nach dem Test wieder zurückzuschicken.

Der Beitrag Blickdicht im Offroader – Die BlidimaX-Matten im Test erschien zuerst auf MATSCH&PISTE.


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