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10.000 Kilometer Orient

Im September 2015 starten Conny und Frank für knapp 2 Monate mit ihrem VW-Bus Richtung Iran. Dieses Land gehört weniger zu den klassischen Reiseländern, die bürokratischen Hürden für die Einreise sind hoch und die Informationen über dieses Land in den Medien zwiespältig. Dennoch eine Reise, die sie nicht mehr missen möchten.

Mit weichen Knien steigen wir auf dem eingezäunten Parkplatz am Fußballverein in Istanbul aus dem Auto. Geschafft! Dass wir und unser Wagen heil hier angekommen sind, grenzt an ein Wunder. Denn die letzte Stunde hatte es in sich. In drei Tagen sind wir über den Balkan angereist. Bis eben steckten wir in der Rush-Hour des 14-Millionen-Molochs Istanbul.

In der Türkei läuft der Verkehr anders als in Deutschland. Irgendwann suchte ein Bus hinter uns den Kontakt zu unserem T4, dann steckten wir in den engen Gassen der Altstadt fest. Im Gewirr aus Menschen, Autos, Lastenträger und Lärm schlugen sich plötzlich mehrere Männer vor unserem Auto. Wir wichen in eine Parallelgasse aus, so gut es der Verkehr zuließ.

Ein Autofahrer muss sich wohl in seiner Ehre verletzt gefühlt haben, weil wir uns vor ihm in den Verkehr einfädelten. Jedenfalls stand er kurz darauf neben unserem Bus, schrie, tobte und tritt gegen das Auto … Austeigen und Einhalt gebieten? Eine Schlägerei riskieren? Dann hätten wir den Urlaub sicher in türkischer U-Haft fortsetzen können. Irgendwann rollten wir Stoßstange an Stoßstange weiter. Leider verfolgte uns dieser Irre immer weiter, mehrfach stellte er sein Auto quer vor uns, blockierte den Verkehr und brüllte herum. Nach einer gefühlten Ewigkeit und mehreren Baustellenumleitungen kamen wir dann doch ans Ziel.

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Quirlige City von Istanbul – Blick auf die Hagia Sophia und Blaue Moschee

Quirlige City von Istanbul – Blick auf die Hagia Sophia und Blaue Moschee

An den nächsten beiden Tagen erkunden wir die Stadt, schlendern durch den weltgrößten Basar und genießen das orientalische Flair. Hier treffen Welten aufeinander. Frauen in Burka sind ebenso präsent wie junge Mädchen in bauchfreien Tops. Diese Stadt ist in mehrfacher Hinsicht Schnittstelle zwischen Europa und Asien.

Nach einem Relaxtag am Schwarzen Meer mit Sonnenschein und Badebucht für uns ganz allein, landen wir irgendwann auf „Kayas Camping“ in Kappadokien. Der Chef spricht gut Deutsch, die Sanitäranlagen sind okay und W-Lan haben wir auch am Auto.

Der Wecker klingelt – viel zu früh!!! Es ist 6 Uhr und noch nicht einmal richtig hell. Heute wollen wir uns das Aufsteigen der vielen Ballone ansehen, für das Kappadokien neben seiner skurrilen Landschaft berühmt ist. Unseren Standort haben wir gut gewählt, da wir vom Campingplatz aus einen grandiosen Blick über das Tal haben. An die 100 Heißluftballone, mit je 10 – 20 Touristen an Bord, steigen mit den ersten Sonnenstrahlen in den Morgenhimmel.

Ein beeindruckendes Bild, wie sich so viel „bunte Bälle“ lautlos am Himmel bewegen. Nur gelegentlich hören wir das Fauchen der Gasbrenner. Nach dem Frühstück erkunden wir die Gegend mit Kamera und Wanderschuhen. Die Tuffsteinfelsen haben die unterschiedlichsten Farben und Formen. Immer wieder treffen wir auf große und kleine Höhlenwohnungen, die die Einwohner hier schon vor vielen tausend Jahren aus dem weichen Fels geschlagen haben. Selbst Kirchen wurden aus dem Stein gemeißelt. Wir sind beeindruckt! 

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Ballone am Morgenhimmel in Kappadokien

Ballone am Morgenhimmel in Kappadokien

Zwei Tage später rollen wir über meist gute und oft einsame Landstraßen weiter Richtung Osten. An den dauerhaften Fernblick in überwiegend gelben Farbtönen müssen wir uns erst gewöhnen. Keine Tausend Kilometer mehr bis zur iranischen Grenze! Wir genießen ein starkes Gefühl von Freiheit und mittags Kebab in unterschiedlichen Qualitäten zu sehr kleinen Preisen.

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Übernachtungsplatz ist Anatolien

Übernachtungsplatz ist Anatolien

Auf der Suche nach einem abendlichen Lagerplatz abseits der Straße stoßen wir auf das Camp eines Imkers und seiner Frau. Neben den Bienenkästen stehen zwei kleine Zelte und ein Verschlag aus Plastikplanen ist als „Küche“ eingerichtet. Natürlich können wir hier auch übernachten. Ob wir etwas brauchen? Cay (Tee)? Ekmek (Brot)? … Wir richten erst unseren Lagerplatz etwas abseits her, dann lassen wir uns noch auf einen Tee einladen, ohne den in der Türkei gar nichts geht. Ein Sprichwort sagt, wenn Du nicht mindestens 6 Cay am Tag trinkst, bist Du in der Türkei noch nicht angekommen. Na ja, wir gleichen den fehlenden Cay mit Kaffee aus. Schade nur, dass die Verständigung mit den netten Leuten nur mit Händen und Füßen gelingt, selbst mit dem Wörterbuch sind schnell die Kommunikationsgrenzen erreicht.

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Schwierige Verständigung auch mit dem Wörterbuch – im Camp beim Imker

Schwierige Verständigung auch mit dem Wörterbuch – im Camp beim Imker

Am nächsten Tag fahren durch eine grandiose Felsenschlucht. Viele Kurven ab und zu ein paar kleine Tunnel und immer wieder Graffitis mit PKK-Symbolen. Etwas später ein ausgebranntes Auto … nanu, ein Unfall? Da noch ein Wrack, dann noch mehr LKW-Ruinen, plötzlich stehen wir in einer Straßensperre. Eine junge Frau mit Kalaschnikow und Handgranaten am Gürtel hat uns gestoppt. Dann kommen noch zwei Frauen und zwei junge Männer dazu. Ja, hier ist PKK-Gebiet, kein Problem, hier sind wir sicher. Alle hier am Kontrollposten sind sehr nett und freundlich, wir fühlen uns keinen Moment unsicher.

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Kampfspuren kurz vor dem PKK-Posten

Kampfspuren kurz vor dem PKK-Posten

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„Gruppenfoto“ mit einem der PKK-Kämpfer

„Gruppenfoto“ mit einem der PKK-Kämpfer

Der Munzur Milli Park, unser heutiges Tagesziel, ist eher enttäuschend – zumindest nach der eindrucksvollen Landschaft, die wir bisher durchfahren haben. So schlagen wir an einem Fluss einfach nur unser Lager auf und genießen mal einen ruhigen Nachmittag mit Kaffee, Lesen und Tagebuchschreiben. Nach einer gut geschlafenen Nacht fahren wir wieder zurück auf unsere Hauptroute Richtung Iran. Schon bald stehen wir wieder am PKK-Posten und werden wie alte Freunde begrüßt und auf einen Cay eingeladen. Da der grad nicht zur Hand ist, spendiert die Chefin vom Posten Fanta aus Plastikbechern, Conny hält eine Tafel Schokolade in die Runde. Der Abschied ist freundschaftlich und herzlich, mit Umarmung und Küsschen auf beide Wangen.

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Herzliche Begegnung am Kontrollposten

Herzliche Begegnung am Kontrollposten

„Guck mal, da isser …“ Endlich sehen wir mit eigenen Augen den 5.137 Meter hohen Ararat. Für uns eine wichtige Wegmarke und Zeichen, dass wir nah der iranischen Grenze sind. Leider ist die schneebedeckte Spitze in den Wolken versteckt. Durch ein kleines Dorf fahren wir so nah wie möglich an den Berg, um bei dem dunstigen Wetter wenigstens einigermaßen gute Fotos zu machen.

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Der Ararat zeigt sich leider wolkenverhangen

Der Ararat zeigt sich leider wolkenverhangen


Ein etwas verwittertes Schild in Dogubeyazit, der letzten Stadt vor der iranischen Grenze verspricht viel: Lalezar Camping „Restaurant, Hot Shower 24 h, WiFi …“ Na da sind wir doch genau richtig für unsere letzte Nacht in der Türkei! Die Ankunft auf dem Platz ist ernüchternd. Nix Hot Shower, nix WiFi, nix sauber, nix gute Laune! Heute aktivieren wir erstmalig auf der Tour unser Chemieklo.

Es ist schon dunkel, da rollt doch tatsächlich noch ein deutscher VW-Bus auf den Platz. Gerald will ebenfalls in den Iran, aber vorher noch einen Abstecher nach Georgien machen. Im Schein der Stirnlampen wird es noch ein ganz gemütlicher Abend.

Da wegen dem eskalierenden Konflikt der türkischen Regierung mit den Kurden nicht nur die Polizei in Panzerfahrzeugen unterwegs ist, sondern auch alle „kleinen“ Grenzübergänge in den Iran geschlossen sind, bleibt uns nur der Weg über Bazargan, der unter Fernreisenden keinen guten Ruf hat. Wir werden das in Kürze bestätigen können. Auf türkischer Seite verläuft die Abfertigung schnell und problemlos. Dann öffnet sich das große Metalltor und wir rollen in den Iran. Ab jetzt ist einiges anders. Conny muss ständig ein Kopftuch tragen, kurze Hosen sind ebenfalls tabu, Alkohol sollte keiner im Auto sein und wir schreiben hier das Jahr 1394.

Die Grenzabfertigung verläuft hier nicht von Kontrollpunkt zu Kontrollpunkt, mit einer gewissen Übersicht. Statt dessen gibt es eine Abfertigungshalle, in der wir uns alle Stempel besorgen müssen. Natürlich müssen wir uns nicht selber bemühen, ein gut organisiertes Team von Schleppern kümmert sich sofort um alles. Wir zahlen lediglich eine Gebühr hier, ein Bakschisch da … Mit dem unguten Gefühl, ordentlich „abgezogen“ worden zu sein, fahren wir nach 2 Stunden auf iranischen Straßen weiter.

Auf iranischen Straßen tagsüber mit Licht fahren, geht gar nicht. Jeder Fahrer im Gegenverkehr macht mich auf das „versehentlich“ eingeschaltete Licht aufmerksam und der Blinker wird durch die Hupe ersetzt. Die Verkehrsregeln sind hier auch denkbar einfach: Wer zuerst fährt, hat Vorfahrt.

Auf dem Parkplatz hinter einer Kirche, der hier lebenden armenischen Minderheit, finden wir einen ruhigen Platz für die Nacht. Obwohl der Bau eher unscheinbar wirkt, ist sie ein wichtiges Heiligtum der Armenier.

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Kandovan, Wohnhöhlen im weichen Tuffstein

Kandovan, Wohnhöhlen im weichen Tuffstein

Unser heutiges Tagesziel ist Kandovan, am westlichen Hang des über 3.700 Meter hohen Sahand. Das Dorf ist das Gegenstück zum türkischen Kappadokien. Hier sind allerdings die Wohnhöhlen noch in Benutzung. Da heute Freitag, also der iranische Sonntag ist, laufen wir mit vielen  Tagesausflüglern durch die engen Gassen.

In einem fast ausgetrockneten Flussbett werden Autos geparkt, Teppiche zum Picknick ausgebreitet, ja sogar ein Zelt steht hier. In einem kleinen Lokal sitzen wir auf dem Teppich und essen Mittag. Immer wieder werden wir von den Iranern angesprochen, ob sie uns oder sich mit uns fotografieren können. Oder sie werfen uns im Vorbeigehen ein „Welcome to Iran“ zu. Diesen Satz werden wir noch unzählige Male hören.

Wir stehen auf dem Parkplatz vor der Karaftu-Höhle ganz im Westen des Landes in Kurdistan. Gestern sind wir in der Abenddämmerung nach einem langen Fahrtag angekommen. Nach einer ruhigen Nacht besichtigen wir die Höhle, die als eine der größten des Landes gilt und in der Vergangenheit sogar bewohnt war. Obwohl es hier Beleuchtung gibt, sind wir doch froh, unsere Stirnlampen dabei zu haben.

Wir beschließen, den Rest des Tages auf dem ruhigen Parkplatz vor der Höhle zu verbringen und erst am nächsten Morgen weiterzufahren. Ein paar Mal kommen noch andere Besucher. Fast alle kommen nach der Besichtigung an unserem Auto auf einen „Small Talk“ und ein paar Fotos vorbei.

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Karaftuhöhle im Westen des Landes

Karaftuhöhle im Westen des Landes

Höhepunkt ist eine Gruppe kurdischer Intellektueller, die uns mit „You are not in Iran, you are in Kurdistan“ begrüßen. Einer der Herren, die alle gut im kurdischen Stil gekleidet sind, ist Buchautor. So bekommen wir zum Abschied zwei Bücher über die kurdische Kultur und Geschichte mit persönlicher Widmung.

Als nächstes geht es zum Namak-Salzsee in der Kavirwüste. Die Strecke zieht sich. Wir fahren durch endlos weite, wüstenähnliche Landschaften, die nur spärlich besiedelt sind. Wir bekommen ein Gefühl dafür, dass der Iran ein wirklich großes Land ist, fast 5x so groß wie Deutschland.

Plötzlich stehen wir in einer Polizeikontrolle. Auf einer 60er Strecke wurden wir mit 97 Kilometer pro Stunde gelasert. Demütig reiche ich meinen deutschen Führerschein aus dem Fenster. Die beiden jungen Polizisten schauen ratlos auf die Plastikkarte, dann auf mich. Mit „We love Germany“ werden wir ohne Strafzahlung entlassen.

Die abendliche Suche nach einem Übernachtungsplatz ist auch heute wieder recht einfach. Runter von der Straße, noch ein Stück Weg, dann einfach ins Gelände. Doch bevor wir den Abend gemütlich bei einem gepflegten iranischen Ananasbier (natürlich alkoholfrei) ausklingen lassen können, wartet noch eine Komplettreinigung unserer Reserve-Lebensmittelkiste samt Inhalt auf uns. Denn eine Fischdose hat die heutigen 20 Kilometer Wellblech bei einer Umleitung nicht überlebt. 

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Das große Saubermachen in der Lebensmittelbox

Das große Saubermachen in der Lebensmittelbox

An Kashan vorbei nähern wir uns der Kavirwüste und dem dort gelegenen Namak-Salzsee. An einem kleinen Kontrollposten, an dem sich jeder registrieren muss, der dort in die Wüste fährt, gibt Abas uns noch seine Telefonnummer mit. „Call me, if you have a problem“.

Über eine Wellblechpiste geht es jetzt in moderater Geschwindigkeit dem Salzsee entgegen. Da hier auch Salz abgebaut wird, kommt uns immer wieder mal ein entsprechend beladener LKW älteren Baujahres entgegen. Mehrfach sehen wir Kamele, ansonsten sind wir hier allein unterwegs. Dann fahren wir Kilometer um Kilometer auf einer Salzpiste. Die leeren Salzpolygone reichen bis zum Horizont. Es scheint, als könnten wir die Erdkrümmung mit bloßem Auge erkennen.

 

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Salzpolygone des Namak-Salzsees

Salzpolygone des Namak-Salzsees

Irgendwann landen wir an der Karawanserei in Maranjab, die uns zum Übernachten nicht zusagt. Also fahren wir wieder Richtung Kashan. Als wir an recht hohen Sanddünen vorbeikommen, biegen wir nach links von der Piste ab und finden einen schönen Übernachtungsplatz.

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Sanddünen in der Kavirwüste

Sanddünen in der Kavirwüste

In den nächsten zwei Tagen haben wir die Stadt Kashan auf dem Plan. Wir tauchen in die hektische Betriebsamkeit und den quirligen Verkehr, mit seinen ewig gleich knatternden Motorrädern, Auspuffabgasen und Lärm ein. Da ist ein Gang durch die schattigen Gewölbe des Basars schon richtig erholsam, zumal das Thermometer weit über 30 Grad anzeigt.

Eine alte knarzige Holztür, ein paar Stufen abwärts und stehen wir in einem alten Hamam, das zum Teehaus und Restaurant umfunktioniert wurde. Ruhe, angenehme Temperatur, ein kleiner Springbrunnen und zwitschernde Vögel laden zum Verweilen ein. Orientalischer kann der Orient kaum sein! Mit einem Tee, zu dem noch Datteln und Kekse gereicht werden, genießen wir dieses einmalige Flair. Beim Chef Ali tauschen wir noch 100 Euro und verlassen das Lokal als Multimillionäre mit knapp 4 Mio. Rial in der Tasche.

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Teepause im Bazar von Kashan

Teepause im Bazar von Kashan

Bevor wir am Abend aus der Stadt fahren, kaufen wir noch Tomaten, Zwiebeln, Brot und ein paar Getränke. Highlight beim Einkauf sind eine Tüte „Bagett“ bei einem Bäcker, fast wie unsere heimischen Frühstücksbrötchen, nur etwas größer – dafür im Preis erheblich kleiner. Nach dem Einkauf wollten wir versuchen, hinter ein paar Sanddünen einen ruhigen Platz für die Nacht zu finden.

Trotz langer Suche konnten wir aber keinen akzeptablen Übernachtungsplatz finden. So haben wir nahe Esfahan einfach am Rand einer Schotterpiste übernachtet. Lediglich einmal näherte sich kurz nach dem Einparken ein PKW ohne Licht und hielt neben uns. Nach meinen ersten Worten in Englisch spüre ich Erleichterung bei den beiden Männern. „Nu Farsi?“ (Keiner Perser?) fragen sie anscheinend erleichtert. Habe ich mich getäuscht, oder habe ich eine Alkoholfahne aus dem Auto gerochen? Na vielleicht war es auch nur ein strenges Rasierwasser. Jedenfalls fahren die beiden zufrieden – jetzt mit Licht am Auto – wieder davon.

Mit dem ersten Morgenlicht rollen wir in die City von Esfahan. Auch hier ist der Verkehr wie überall völlig chaotisch. Irgendwann landen wir aber auf einem bewachten Parkplatz mit Klo in der Innenstadt.

Von hier brechen wir dann zum großen Imamplatz und den umliegenden Sehenswürdigkeiten auf. Der Platz ist riesig, die Freitagsmoschee ebenso. Leider verhindern ungünstige Lichtverhältnisse und ein Baugerüst im Innenhof gute Fotos. Abendbrot essen wir in einem „Fastfood-Lokal“. Bei uns eher ein abwertender Begriff, ist alles was westlich wirkt hier angesagt.

Es ist schon lange dunkel, als wir auf den Parkplatz zum Auto zurückkehren. Doch statt Ruhe finden wir eine böse Überraschung: Der Platz ist restlos belegt und die kleine unscheinbare Blechtür an der großen Hauswand, neben unserem Auto, entpuppt sich als Hintereingang zu einem Einkaufszentrum und ist dementsprechend frequentiert. Wir campen quasi keine 5 Meter neben dem Eingang! Bleibt nur noch das Bett im Auto als letzter Zipfel Privatsphäre.

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Die Freitagsmoschee in Esfahan gilt als größte Moschee im Iran

Die Freitagsmoschee in Esfahan gilt als größte Moschee im Iran

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Lotfolla-Moschee am großen Imam-Platz in Esfahan

Lotfolla-Moschee am großen Imam-Platz in Esfahan

Am nächsten Morgen sehnen wir uns nach Ruhe. Am Rande der Stadt tanken wir, kaufen noch ein paar Lebensmittel ein und füllen unsere Wasserkanister. Dann rollen wir Richtung Nordosten. Wüste, wir kommen!

Auch wenn hier mehr LKW fahren als erwartet, tut es unserer Begeisterung für die Landschaft keinen Abbruch. Schon am frühen Nachmittag verlassen wir die Straße und folgen einer Spur im Sand, dann noch ein Stück offroad und wir parken an einem schönen Plätzchen mit Superfernblick ein.

Glücklich wie kleine Kinder genießen wir unseren Kaffee im Schatten der Markise. Ein leichter Wind hält die Temperatur hier auf einem angenehmen Niveau. Conny wäscht ein paar Kleidungsstücke in der Faltschüssel, die dann in Rekordzeit auf der Leine in der Sonne trocknen.

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Stille, Einsamkeit und Fernblick in unserem Wüstencamp

Stille, Einsamkeit und Fernblick in unserem Wüstencamp

Unsere inneren Uhren haben sich den äußeren Umständen angepasst. Hier wird es gegen 18 Uhr dunkel. Meist essen wir im letzten Tageslicht Abendbrot und liegen dann schon mit einem Buch in der Hand gegen 20 Uhr im Bett. Dafür verpassen wir morgens selten einen Sonnaufgang.

„Guck mal da, was sind das denn für Leute?“ Am Rand eines kleinen Wüstendorfes im Schatten einiger Bäume sehen wir etliche weiß gekleidete Männer. Betriebsausflug des örtlichen Krankenhauses? Wir halten an und nähern uns der Gruppe.

Hier rasten etwa 25 bis 30 Pilger, die auf dem Weg von Mashad nach Kerbala im Irak sind. Die 2.600 Kilometer (!) wollen sie in etwa 3 Monaten zurücklegen. Wir werden zum Mittag eingeladen und gleich mal mit Tee und Datteln bewirtet. Mit zur Gruppe gehören drei kleine LKW, auf denen das Gepäck, Wasser und die Gebetsteppiche mitgeführt werden. Übernachten können die Männer alle kostenlos bei Gastfamilien entlang der Strecke.

Nach dem Mittagsgebet kommt ein Auto und liefert das Essen. Auch wir bekommen jeder eine Portion Reis mit etwas Lammfleisch und Sauce, dazu noch ein Eis. Kurz vor dem Abschied führt man noch einen blinden älteren Mann zu uns, ich begrüße ihn sehr herzlich und respektvoll. Beim Abschied kullern sogar ein paar Tränen bei Conny. Die Begegnung mit den Pilgern bleibt einer der emotionalen Höhepunkte unserer Reise.

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Pilger auf dem Weg nach Kerbala rasten im Schatten

Pilger auf dem Weg nach Kerbala rasten im Schatten

Auch die nächsten beiden Nächte verbringen wir in „Wüstencamps“ mit traumhaft schönem Rundum-Fernblick. Langweilig ist die Wüste nie.

Wir kommen nach Yazd, der südlichsten Stadt unserer Reise. Nach dem üblichen Verkehrschaos landen wir in der Innenstadt auf einem kleinen Hinterhof, der zum Parkplatz umfunktioniert wurde. Wir parken direkt neben einem großen Schrotthaufen. Schön ist es hier weiß Gott nicht, dafür aber citynah.

Wir bummeln durch die Geschäftsstraßen, durch die engen Gassen der Altstadt, mit ihren Lehmbauten, bestaunen Moscheen und die großen Windtürme, für die Yazd bekannt ist. Mittags essen wir im „Silkroad Hotel“. Hier treffen wir auch auf ein Paar aus München, die mit dem Rucksack und öffentlichen Verkehrsmitteln den Iran bereisen.

Irgendwann werden uns Hitze und Lärm in der Stadt doch zuviel, wir flüchten in eine Moschee. Hier spricht uns ein Mann an und fragt mit Gesten, ob wir Mittagsruhe halten wollen. Na klar! Er führt uns hinter einem Vorhang und weist auf eine Holzpritsche, auf der ein Teppich liegt. Mittagschlaf in der Moschee – mal wieder eine neue Erfahrung für uns.

Als wir wieder am Auto zurück sind, ist es bereits dunkel. Ich erkläre dem Parkplatzwächter, dass wir im Auto schlafen und morgen weiterfahren wollen. Das sei kein Problem, er ginge aber gegen 21 Uhr nach Hause und schließe den Platz dann ab. Das Tor würde sich dann erst wieder am nächsten Tag 9 Uhr wieder öffnen. Wir haben damit kein Problem, so haben wir wenigstens unsere Ruhe – es sollte aber ganz anders kommen …

Da der Feuertempel der Zoroastrier nicht sehr weit entfernt liegt, machen wir uns noch zu einer Besichtigung auf den Weg. Diese Religion, die oft auch als Vorläuferreligion des Islam bezeichnet wird, gründet auf den Lehren Zarathustras. Die Anhänger leben heute überwiegend in Indien und dem Iran. Der Tempel selber ist nicht sonderlich spektakulär, das Feuer, dass wir leider nur durch eine Glasscheibe sehen können, soll bereits über 400 Jahre brennen.

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Die Windtürme in Yazd dienen der Klimatisierung der Gebäude

Die Windtürme in Yazd dienen der Klimatisierung der Gebäude

Wieder zurück im Auto klopft es kurz vor 21 Uhr an die Tür. Der Parkplatzwächter will das Tor abschließen, wir sollen jetzt fahren. Die vorherige Absprache scheint vergessen, „Parking Hotel!“ macht er uns barsch klar. So verlassen wir etwas überstürzt und ungeplant den ungastlichen Schrott-Parkplatz und suchen uns nach einer spannenden Nachtfahrt durch Yazd außerhalb der Stadt einen Übernachtungsplatz. Die Auto- und Motorradfahrer sind hier sehr sparsam, nicht jeder verschwendet Strom für Licht am Fahrzeug. So hat diese Tour noch ihren besonderen Reiz.

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Immer wieder finden wir traumhafte Übernachtungsplätze in der Wüste

Immer wieder finden wir traumhafte Übernachtungsplätze in der Wüste

Unsere Kompassnadel zeigt jetzt wieder nordwärts. Nach einem langen Fahrtag in Regen, Gewitter und mit erheblichem Temperatursturz haben wir nach längerem Suchen einen akzeptablen Übernachtungsplatz gefunden – zwar von der Straße einsehbar, aber inzwischen ist es ja dunkel.

Doch plötzlich kommt Besuch – Polizei! Mit Rotlicht (statt Blaulicht). Die Polizisten bedeuten uns, ihnen zur Polizeiwache zu folgen. „Passport!“ Dann wird ein Protokoll handschriftlich verfasst, jeder der Dienst hat, steht mit im Raum. Irgendwer bringt 2 Gläser und eine Kanne Tee. Jetzt soll ich das Protokoll unterschreiben – natürlich kann ich kein Wort der persischen Handschrift lesen – ein paar Sekunden staunender Blick vom Chef, dann folgt allgemeines Gelächter im Büro.

Die Situation ist entspannt. Wir sollen direkt vor dem bewachten Tor des Polizeipostens übernachten, da wären wir sicher. Der Chef zeigt mir noch eine SMS mit ein paar englischen Zeilen. „Es tut ihm Leid, dass er uns nicht weiter helfen könne ..“ und „Welcome to Iran“. Besonders gut haben wir wegen des Verkehrs nicht geschlafen, dafür sehr sicher – dank des Postens mit der Maschinenpistole 2 Meter hinter unserem Wagen.

Da wir gut in der Zeit liegen, beschließen wir, nicht auf kürzestem Weg zur türkischen Grenze zu fahren, sondern noch einen Abstecher in die nördlichen Berge an der Grenze zu Armenien zu machen. Das Wetter ist inzwischen deutlich kühler geworden, die Bergspitzen über 3.000 Meter sind weiß. Wir fahren durch kleine Dörfer und haben das Gefühl, dass hier noch nie ein Ausländer durchgefahren ist. Man starrt uns an und erwidert nur selten unseren Gruß. Etwa 2 km abseits der kleinen Bergstraße finden wir einen einsamen Übernachtungsplatz – mal wieder mit toller Fernsicht. Der nächste Morgen ist klar und kalt. Wir frühstücken im Auto.

Plötzlich läuft ein Tier keine 50 Meter vor unserem Auto vorbei: Ein Wolf! Gott sei Dank habe ich die Kamera schnell zur Hand und kann ein paar Fotos schießen. Zwar gegen die Morgensonne und durch die Scheibe – aber immerhin überhaupt Bilder. Ein paar Meter dahinter folgt ein zweiter Wolf. Der bemerkt uns allerdings, macht gleich aus dem Stand einen Satz zur Seite und weicht aus. Nach ein paar Metern guckt er aber doch noch einmal zurück  – die Neugier siegt über die Angst. Wir können kaum glauben, was wir eben erlebt haben. Mal einen Wolf in freier Wildbahn zu sehen, haben wir uns immer gewünscht und dabei an Skandinavien, Kanada oder Russland gedacht. Aber hier im Iran?!

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Camp in den Bergen unweit der Grenze zu Armenien

Camp in den Bergen unweit der Grenze zu Armenien

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Wölfe zum Frühstück – Blick durch die Frontscheibe gegen das Licht

Wölfe zum Frühstück – Blick durch die Frontscheibe gegen das Licht

Wir fahren durch ein schmales Tal entlang eines kleinen Flusses, dessen Wasser durch die Sedimente rotbraun gefärbt ist. Am anderen Ufer liegt zunächst Armenien, dann die aserbaidschanische Exklave Nachitschewan. Ab und zu findet sich ein kleiner Grenzturm auf iranischer Seite, schwer bewacht wirkt die Grenze allerdings nicht. Uns kommen zahlreiche LKW entgegen, die zwischen Nachitschewan und Aserbaidschan verkehren, da der direkte Weg durch Armenien gesperrt ist.

PKW sind hier eher selten – doch da kommt einer – sogar ein deutscher VW-Bus! Mensch, das ist Gerald aus Weimar, den wir vor 4 Wochen in der Türkei getroffen haben. Über eine halbe Stunde tauschen wir unsere Erlebnisse im Schnelldurchlauf aus, dann geht es wieder weiter.

Irgendwann stehen wir wieder am Grenzübergang in Bazargan. Dank der unermüdlichen „Helfer“ sind wir nach 30 Minuten durch die iranische Abfertigung, allerdings warten wir auf türkischer Seite dann noch über 2 Stunden.

Zügig rollen wir durch die Türkei und wollen entweder am Schwarzen Meer oder Marmarameer noch ein paar Tage Relaxurlaub machen. Leider bleibt es bei dem Plan, da weder das Wetter mitspielt, noch die vorhandenen Campingplatze.

So kommen wir ein paar Tage eher als geplant nach 10.000 Kilometer Orient und 14.000 Kilometer gesamt wieder gut zu Hause an. Beeindruckt hat uns die unglaubliche Gastfreundschaft, Aufgeschlossenheit und Hilfsbereitschaft der Menschen im Iran. Wir kommen gern wieder.

Über den Autor:
Frank Moerke betreibt bei Berlin eine Kanuschule, die auf die Canadierausbildung spezialisiert ist (www.canadier.com) Wenn er nicht im Kanu unterwegs ist, entdeckt er mit seiner Partnerin gern fremde Landschaften und Kulturen fernab ausgetretener Wege im VW-Bus. www.m11.de

Fotos: © Frank Moerke


Nikon geht mit 360-Grad-Action-Cam an den Start

Die KeyMission 360 wird die erste Kamera einer Serie von Action-Cams bei Nikon sein. Die Kamera ist bis zu 30 Meter wasserdicht und soll, auch ohne zusätzliches Gehäuse, Stürze aus einer Höhe von bis zu 2 Metern überstehen.

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KeyMission360_front_right_2

Mit nur zwei Linsen ist die Nikon in der Lage, 360-Grad-Videos aufzunehmen. Dies war bisher nur unter großen Mühen möglich. Erst kürzlich hatte GoPro eine Apparatur mit 16 Kameras zum Filmen von 360-Grad-Videos vorgestellt.

Solche interaktiven Videos werden bereits von Youtube und Facebook unterstützt. Einen kleinen Einblick in die Technologie bieten beispielsweise diese beiden Videos: GoPro Spherical: Tahiti Surf VR und MythBusters: Shark Shipwreck (360 Video). Die Videos können im Fenster gedreht werden.

Die Nikon KeyMission 360 wird eine Auflösung von 4K UHD bieten. Das bedeutet, dass sie eine horizontale Auflösung von ca. 4000 Pixeln hat. Zum Vergleich: FullHD hat 1920 Pixel in der Breite.

Die Kamera wird im Frühjahr erhältlich sein. Sie verfügt über WiFi und Bluetooth. Zu Preis, Maße und Gewicht wurden bisher keine Angaben gemacht.

Fotos: © Nikon

Das „Front Runner“-Besteckset im Test

Liegen eure Küchenutensilien in Plastikkisten im Auto rum? Müsst ihr jedes Mal suchen, wenn ihr ein scharfes Messer oder das Schneidebrett braucht? Zumindest mir ging es bisher immer so. Das Camping-Besteckset von Front Runner scheint für diesen Fall eine gute Lösung zu sein. Wir haben es für euch getestet.

Als ich das Camping-Besteckset von Front Runner auf dem Mammut-Landyfestival letztes Jahr gesehen hatte, war ich sofort begeistert. Endlich Ordnung und nie wieder etwas suchen.

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Frontrunner-Besteckset

Front Runner Besteckset in der platzsparenden Tasche

Das 24-teilige Set wird in einer zusammenrollbaren Tasche geliefert. Neben einem 16-teiligem Essbesteck, einem Schneidebrett und mehreren scharfen Messern enthält es außerdem einen Servierlöffel, einen Pfannenwender, eine Grillgabel und einen Flaschenöffner/Korkenzieher.

Die Tasche ist wertig, sie wird gerollt und kann verschlossen werden, so dass nichts herausfällt. Am oberen Ende sind zwei Griffe mit einem Klettband angebracht. Zudem hat die Tasche Karabinerhaken, mit der sie am bzw. im Auto befestigt werden kann.

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Befestigung des Bestecksets an den Karabinern mit Hilfe eines Stocks im Defender

Befestigung des Bestecksets an den Karabinern mit Hilfe eines Stocks im Defender

Das Besteck inklusive Brot-, Schneidemessern und Hilfsmitteln an einem Ort zu haben, ist auf jeden Fall eine klasse Sache. Beim Test sind mir jedoch einige Kleinigkeiten aufgefallen, die sich noch verbessern ließen.

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Das zusammengerollte Besteckset lässt sich einfach mit den Griffen an der Hecktür befestigen

Das kleine Messer ist ein Schälmesser. Fleisch damit zu schneiden funktionierte problemlos, das Schneiden von Zwiebeln und Paprika ging damit nicht ganz so gut von der Hand. Das werde ich sicher durch eines meiner Lieblingsmesser austauschen.

Die Steakmesser sind den stumpfen Brotmesser beim Grillen deutlich überlegen. Butter auf das Frühstücksbrot zu schmieren, geht mit Messern ohne Zähnen natürlich besser. Außerdem fiel mir auf, dass die Löffel etwas scharfkantig sind. Was ich in meinem Fall mit etwas Schmirgelpapier richten werde. Sollte aber so nicht sein.

Das Camping-Besteckset hat jetzt einen festen Platz in unserem Wagen und ich habe große Freude daran. Vor allem, weil ich jetzt nichts mehr in irgendwelchen Kisten suchen muss.

Das Set ist mit knapp 68 Euro allerdings nicht gerade günstig. Rechnet man die Kosten für die einzelnen Teile zusammen, relativiert sich der Preis jedoch wieder. Erhältlich ist das Camping-Besteckset im deutschen „Front Runner“-Store.

Hinweis: Das Besteckset wurde uns für den Test kostenlos zur Verfügung gestellt. Zu den Kritikpunkten äußerte sich der Hersteller sehr kooperativ und versprach insbesondere die Löffel auf Probleme zu prüfen.

Fotos: © Nicole Dornseif

Norbert Lehmann von Nole-Adventure geht zur 4×4 Farm

Norbert Lehmann, langjähriger Offroad-Reiseveranstalter, geht als Reiseleiter zur 4×4 Farm, einem Händler für Offroad-Fahrzeuge. Seinen Kunden wird er auf den diesjährigen Reisen, auch unter der Fahne der 4×4 Farm, auf jeden Fall erhalten bleiben.

Auslöser für den Wechsel ist der Aufbau der Offroad-Reisesparte bei der 4×4 Farm. Lehmann wird die Firma in diesem Bereich tatkräftig unterstützen. Neben den Reisen, die Norbert Lehmann bisher angeboten hat, soll es in Zukunft auch Reisen nach Großbritannien, Griechenland und Spanien geben.

4×4 Farm hatte bisher ausschließlich mit Offroad-Fahrzeugen verschiedenster Fabrikate gehandelt. „Kunden, die dort ein Fahrzeuge gekauft haben, haben immer gefragt, ob die 4×4 Farm nicht auch Offroad-Reisen anbietet. Diesem Wunsch der Kunden wollen sie jetzt nachkommen“, erzählt Lehmann.

Neben den Reisen will die Firma auch Offroad-Zubehör anbieten. Schon jetzt gibt es auf der 2.500 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche einen offiziellen „Front Runner“-Showroom, in dem sämtliche „Front Runner“-Produkte für den Defender zu sehen sind. Aber das Sortiment soll, laut Klaus Meier von der 4×4 Farm, noch erweitert werden. Hinzu kommen Seilwinden ebenso wie die Kooperation mit einem Innenausstatter, so dass vor Ort ein Komplett-Service rund um das Offroad-Fahrzeug angeboten werden kann.

Zudem wird die 4×4 Farm am ersten Wochenende im Mai ein Offroad-Event, den Fun Trial Cup 2016, veranstalten. Die Veranstaltung wird auf dem ehemaligen Offroad-Gelände des ADAC in Rüsselsheim stattfinden.

Interessierte müssen sich allerdings noch gedulden, denn genauere Informationen zu den geplanten Reisen und der Veranstaltung gibt es erst Anfang Februar, wenn die neue Webseite der 4×4 Farm online geht. Dort wird es dann auch einen Webshop mit Zubehör für alle gängigen Offroad-Fahrzeuge geben.

Adventure Playground, ein gemeinsames Projekt von Nole Adventure und Graham Coster, bei dem noch Unschlüssige Miet-Defender für Offroad-Reisen mieten können, wird ab Februar von Graham Coster weiterbetreut.

Foto: © Norbert Lehmann

Neue Termine für Jeep-Workshops bei Red Rock Adventures

Bereits zum zweiten Mal bietet die Firma Red Rock Adventures drei verschiedene Kurse für Jeep-Wrangler-Fahrer an. In den Workshops geht es um Offroad-Vorbereitung, Wartung und Pflege, um Offroad-Reparaturen im Gelände um Aufbau, Umbau und Offroad-Tuning.

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Die Workshops finden am 23.1. (Workshop I) und am 27.02. (Workshop II) in der Werkstatt von Red Rock Adventures in Düsseldorf statt. Der Termin für den dritten Workshop steht noch nicht fest.

Zusätzlich bietet Red Rock Adventures am 28.02.einen Offroad-Abenteuer-Tag am Niederrhein an. Das Offroad-Gelände steht an diesem Tag nur den Teilnehmern des Abenteuer-Tages zur Verfügung.

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2015-11_OffroadAbenteuer_Tag_049

Es gibt Strecken in verschiedenen Schwierigkeitsgraden, so dass die Veranstaltung auch für Anfänger geeignet ist. Zudem werden die Teilnehmer von erfahrenden Scouts begleitet. Aber auch erfahrene Offroader kommen an diesem Tag auf ihre Kosten. Es handelt sich um keine reine Jeep-Veranstaltung, sondern sie ist für Fahrzeuge und Fahrer aller Marken offen.

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2015-11_OffroadAbenteuer_Tag_021

Der Preis pro Kurs bzw. für den Offroad-Abenteuer-Tag beträgt 195 Euro. Mehr Informationen dazu gibt es bei Red Rock Adventures.

Fotos: © Red Rock Adventures

Rau, aber emotional – Interview mit dem Gründer von Rough Parts

Die Teile von Rough Parts erkennt man sofort. Die Lochoptik ist bisher einmalig. Markus Rauh erzählt uns, wie er auf die Idee mit dem Design gekommen ist, was ihn antreibt und was er in Zukunft noch vorhat.

Kannst du erzählen, was Rough Parts macht?

Wir bei Rough Parts fertigen Schutzplatten, Trittschutzbleche für Motorhaube, Kotflügel und Stoßstange an. Alles im markanten Design mit den Durchzügen, die nicht nur schön aussehen, sondern auch ein Mehr an Stabilität besitzen. Außerdem bieten wir Sandblechhalter, Armaturenbrett-Erweiterungen und andere diverse andere selbstentwickelte Ein- und Ausbauteile für den Defender an. Zusätzlich verkaufen wir noch hochwertige Produkte wie den Ladeluftkühler von PWR, das ALIVE Chip-Tuning und Votronic-Artikel.

Wichtig ist bei Rough Parts die Liebe zum Detail. Außerdem lassen wir die Teile ausschließlich in der Schweiz und in Deutschland anfertigen.

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Scheinwerfergehäuse in Kombination mit dem Heckfenstereinsatz

Warum hast Du Dich bei Deinem Formel 1 Hintergrund entschieden, Teile für den Defender zu produzieren?

Ich habe mir mit meinem Bruder zusammen eine Berghütte im Wallis gekauft. Anfangs sind wir da immer mit einem Mini hochgeeiert. Da habe ich immer Blut und Wasser geschwitzt, dass wir uns nicht irgendwann die Ölwanne oder sonst was abreißt. Also musste ein geländegängiges Fahrzeug her. So bin ich auf den Defender gekommen.

Irgendwann habe ich dann gemerkt, dass mir ein Teil nach dem anderen weggammelt. Da habe ich mich im Internet ein bisschen schlau gemacht, mit welchen Teilen ich den Wagen aufbauen und verbessern könnte. Ich habe selber einen Konstruktionsbackground und arbeite seit Jahren in einem „Formel 1“-Team, so dass ich schon sehr hohe Ansprüche an die Qualität der Teile hatte. Ich hab dann schnell gemerkt, dass ich da im Internet nicht fündig werde. Also habe ich mir als erstes meine Spritzlappenhalter selbst konstruiert.

Durch Zufall hat ein Arbeitskollege für seinen Offroad-LKW eine Leiter gebaut, die diese Durchzüge hatte, die ich heute bei den meisten der „Rough Parts“-Produkte verwende. Die Bleche mit den Löchern sind wesentlich rutschsicherer als normale Riffelbleche. Durch die hochgebogenen Ränder ist das Blech zudem deutlich stabiler. Als ich das sah, wusste ich, dass man da mehr draus machen muss. Dann habe ich immer mehr Teile mit dieser Optik gemacht und mittlerweile ist das mein Markenzeichen geworden.

Die Löcher in den Blechen werden zum Teil kritisiert, weil sich dort der Dreck festsetzen soll. Was sagst du zu diesem Vorwurf?

Die Bleche werden nicht direkt auf den Karosserieteilen angebracht, sondern haben immer einen gewissen Abstand. Sollten die Bleche verschmutzt sein, kann man sie mit einem Schlauch einfach reinigen, denn der Schmutz wird unter dem Blech weggespült.

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Trittschutzblech Kotflügel; Verschlussblech Alu

Trittschutzblech Kotflügel und Verschlussblech Alu

Es gibt aber auch andere Firmen, die selber Teile konstruieren und nicht in China einkaufen. Was glaubst du unterscheidet dich von denen?

Ich versuche, nicht nur einfach Teile zu verkaufen, sondern bei mir spielt das Emotionale auch eine wichtige Rolle. Viele Firmen gehen das einfach sehr nüchtern an. Ich möchte als Kunde eine Marke haben, mit der ich mich identifizieren kann. Wo ich auch Lust habe, mir einen Aufkleber von der Firma aufs Auto zu kleben. Auf meiner Homepage gibt es Videos, in denen ich die Produkte erkläre. Da möchte ich auch meine Persönlichkeit und meine Leidenschaft mit rüberbringen. Diese Leidenschaft für die Produkte und ihre Qualität fehlt mir bei einigen Firmen einfach.

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Sandblechaufnahme; Klappfenster und Heckfenstereinsatz in Verbindung mit einem Druckluft-Einbauset

Sandblechaufnahme; Klappfenster und Heckfenstereinsatz in Verbindung mit einem Druckluft-Einbauset

Du lässt ausschließlich in der Schweiz und in Deutschland produzieren. Das schlägt sich natürlich auch in den Preisen deiner Produkte wieder. Wären das nicht auch Teile, die man einfach in China produzieren lassen könnte?

Natürlich könnte man das. Aber mir ist wichtig, dass ich mich ins Auto setzen kann und in einer halben Stunde beim Produzenten bin, wenn es irgendwelche Probleme gibt. Das kannst du nicht, wenn du in China produzierst. Wenn ich da 20.000 Teile produzieren lasse und die sind nicht in Ordnung, habe ich ein ziemliches Problem.

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Armaturentafelerweiterung Multimedia; Zusatzanzeigen in Carbongehäuse

Armaturentafelerweiterung Multimedia und Zusatzanzeigen im Carbongehäuse

Außerdem ist es mir wichtig, direkt auf Kundenwünsche zu reagieren. Wenn jemand sagt, deine Trittschutzbleche sind toll, ich habe jetzt aber ein rotes Auto, dann bekommt der die eben in rot pulverbeschichtet. Das unterscheidet Rough Parts natürlich auch von anderen großen Händlern.

Du gehst sogar so weit, dass du deinen Kunden anbietest, ihre eigenen Produktideen umsetzen, richtig?

Gerade habe wir einen Umbau für eine Kundin aus Stuttgart gemacht. Sie wollte einen Wassertank für einen 90er. Aber alle Wassertanks dieser Welt waren für den 110er. Außerdem hatte sie einen Käfig am Wagen, so dass dort noch mal weniger Platz war. Also haben wir für sie einen komplett neuen Tank entwickelt. Dazu auch noch einen zweiten Dieseltank.

Letztes Jahr hatten ich eine Aktion auf der „Rough Parts“-Webseite, dass jeder mit seiner Produkt-Idee zu uns kommen konnte. Wenn wir die für gut befunden haben, dann wurde die für die Serienproduktion umgesetzt und der Kunde hat den Prototypen umsonst bekommen. Da sind einige schöne Produkte draus entstanden.

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Heckfenstereinsatz; Sandblechaufnahme mit Ablagetisch

Heckfenstereinsatz und Sandblechaufnahme mit Ablagetisch

Das Design mit den Durchzügen ist wirklich schön, allerdings haben die Leute schon so viel Riffelblech am Auto, dass deine Teile irgendwie nicht mehr passen. Was sagst du dazu?

In erster Linie sind wir doch alle funktionsorientiert. Wir wollen Sachen haben, die klappen. Und wenn sie ihren Zweck erfüllen, warum sollten wir das ändern wollen. Wer aber keine Lust mehr auf Riffelblech-Optik hat oder wem die die Bleche, wie mir auch, zu rutschig sind, dem bieten wir an, seine alten Riffelbleche in Zahlung zu nehmen.

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Klappfenster

Klappfenster

Welche Produkte hast du aktuell in der Planung?

Was ich momentan frisch im Lager liegen habe, sind die Teile für den 110er Defender. Genauer gesagt das EVO-Bodykit, das sind Karosserie Schutzbleche, den dazu passenden Heckleuchtenschutz und die Trittschutzbleche für den TD4. Außerdem habe ich eine überarbeitete Variante der Heckfenstereinsätze hier, welche direkt in die original Scheibengummis montiert werden kann.

Im Laufe des Jahres möchte ich einen Heckträger entwickeln, der modular aufgebaut sein soll. Damit dort ein Fahrrad, ein Reserverad oder ein Wasserkanister montiert werden kann. Das soll ein Träger sein, der sich von dem unterscheidet, was es bisher gibt und der vielleicht sogar unabhängig von der Hecktür aufgeklappt werden kann.

Was ich außerdem sehr gerne machen würde, wäre ein ordentlicher Dachgepäckträger. Da gibt es zwar schon einiges, aber bei dem einen gefällt mir das Material nicht, bei dem anderen kommt der zu hoch, dann beim nächsten ist die Verarbeitung nicht in Ordnung. Und Riffelblech auf dem Dach ist mir zu rutschig, da würde mir etwas mit der Durchzug-Optik vorschweben.

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Markus Rauh von Rough Parts

Über Markus Rauh: Markus arbeitet bereits seit 10 Jahren in der Schweiz in einem „Formel 1″-Team und leitet dort das F1 Aero Design Team im Windkanal. Nach seiner Lehre als Zweiradmechaniker hat er zusätzlich den Maschinenbautechniker gemacht. Die Teile sind im Online-Shop von Rough Parts erhältlich.

Fotos: © Rough Parts

Das sind die besten Offroad-Reiseblogs 2015

Ende letzten Jahres hatten wir die besten Offroad-Reiseblogs 2015 gesucht. Über 60 Einsendungen sind bei uns eingegangen. Unsere Jury, bestehend aus Andrea Hartenfeller, Andreas Pflug und Alexander Wohlfarth, war überwältigt von den vielen tollen Geschichten und Bildern der Blogs. Wir natürlich auch.

Eine Entscheidung zu treffen, war für die Jury nicht leicht. Bewertet hat sie das Layout, die Qualität der Texte und Bilder, die Aktualität des Blogs und inwiefern es sich überhaupt um ein Offroad-Reiseblog handelt. Für jedes dieser Kriterien gab es maximal 5 Punkte, also je mehr Punkte desto besser. Die Gesamtpunkte der einzelnen Jury-Mitglieder wurden am Ende für jedes Blog addiert.

Auch wenn die Jury-Mitglieder am Ende eine Entscheidung treffen mussten, Sieger sind eigentlich alle, die teilgenommen haben. Denn sie nehmen sich die Zeit, dass zu tun, was sie lieben. Bevor wir zur eigentlichen Liste kommen, noch ein herzliches Dankeschön an alle Blogs, die teilgenommen haben, und vor allem an die Jury.

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Logo Top20 Offroad-Reiseblog

Glaarkshouse – Unterwegs Zuhause  (66 Punkte)
Reiseberichte auf SGM-Travel  (66 Punkte)
Die Pistenkuh (65 Punkte)
Zwei Rheintaler unterwegs (64 Punkte)
abseitsreisen – Im Oldtimer bis ans Ende der Welt (63 Punkte)
Giraffe 13 – Mit dem Landy ins Abenteuer (63 Punkte)
http://www.sojombo.de/ (62 Punkte)
Dare 2 Go – South America in an Off-Road-Camper (61 Punkte)
Weltreise mit Ede und Sten (61 Punkte)
Mantoco (61 Punkte)
Wir sind dann mal weg (60 Punkte)
Herman unterwegs (59 Punkte)
Mosers on Tour – Das Reiseblog der Familie Moser (59 Punkte)
4-wheel-nomads’ Overland-Blog (59 Punkte)
My Beast goes East (59 Punkte)
90kmh.de – Mit dem L300 um die Welt (58 Punkte)
Maggie on Tour – Beautiful travel around the world (58 Punkte)
Travel Stories – Reiseblog für alle, die im Herzen Abenteurer sind (58 Punkte)
Break-a-Way – Step into the world and get inspired (58 Punkte)
Pepamobil on the road in Peru (58 Punkte)

Das sind die Favoriten unserer Jury im Einzelnen:

Andrea Hartenfeller

giraffe13.de:

Da hat mich als erstes das klare Design überzeugt. Und da ich mal eine sehr eifrige Briefschreiberin war, fielen mir die Luftpoststreifen positiv auf. Ich mag die Vielfalt der Themen, die im Blog beleuchtet werden, und den stets erkennbaren roten Faden. Die eingeblendete Werbung ist unaufdringlich.

90kmh.de:

Ich hatte mal das Vergnügen, einen L300 zu fahren – und ich finde es bewundernswert, sich dieses Fahrzeug für ein Reiseabenteuer auszusuchen. In diesem Blog haben mich vor allem die Texte überzeugt, ebenso wie die Informationen zu den Reiseländern.

sojombo.de:

Auch hier ein Design, mit dem man sich gut zurechtfindet und das nicht zu überladen wirkt. Die gute Mischung aus lesenswerten Texten und schönen Fotos macht Lust auf mehr.

sgm-travel.de:

Hier fallen sofort die tollen Fotos ins Auge. Gefallen hat mir außerdem die bunte Mischung der Reiseländer und die übersichtliche Gestaltung der Seite.

 

Alexander Wohlfarth

herman-unterwegs.de
Tolles, frisches Design, übersichtlich gestaltet, spritzige Texte, tolle Bilder aus ungewöhnlichen Perspektiven…top Reiseblog, mein Favorit!

travelstories-reiseblog.com
Liebevoll gestaltet, tolle Fotos, ausgewogene Texte mit interessanten Themen.

pistenkuh.de
Die Pistenkuh…wer kennt sie nicht? Sabine und Burkhard berichten spannend, weit gefächert und scheuen sich dabei auch nicht vor politischen Betrachtungen. Top Blog!

abseitsreisen.de
Schlankes, übersichtliches, elegantes Layout, ausgewogenes Text-Bild-Verhältnis mit informativen Texten und tollen Fotos…und, allem voran, mit wahnsinnig vielen, gut strukturierten Länderinfos!

 

Andreas Pflug

„Lieber Leser, liebe Abenteuersuchende, Neugierige und virtuelle Zaungäste.

Ich möchte mich bei Nicole bedanken, mich mit in die Jury für diesen Reise-Blog-Wettbewerb geholt zu haben. Was mich erwartete, waren die Erlebnisse von Reisenden, die insgesamt betrachtet, die ganze Welt besucht haben. Insgesamt etwa 60 Reiseblogs, gefüllt mit Emotionen, Impressionen, Tipps, Tricks und Schmunzeleien. Eine unvorstellbare Vielfalt und ein riesiger Enthusiasmus, der es den Lesern ermöglicht, die Geschichten und Momente der Protagonisten von daheim mitzuerleben.

Jeden einzelnen Blog neutral und fair zu bewerten, war eine Aufgabe für etwa drei Wochen. Zum Glück befanden wir uns in den Feiertagen zum Jahreswechsel und Zeit fürs Lesen war kein Problem. Ich hab es mir alles andere als einfach gemacht, bin bei der Vergabe der Bewertungen wieder und wieder umher gesprungen, um die Verhältnisse der Leistungen so harmonisch wie möglich zu benoten.

Am Ende waren die meisten Blogs großartig und das Ergebnis hauchdünn. Kein einziges Mal vergab ich eine schlechte Bewertung und so kommt es, dass mein persönlicher Gewinner nur einen Punkt Vorsprung vor den beiden Zweitplatzierten hat. Meine drei Favoriten am Schluss waren „Rheintaler unterwegs„, „Glaarkshouse“ und die „Pistenkuh„.

Die Kuh auf Pisten hat letztendlich dann (für mich) gewonnen. Die Seite ist mehr ein Portal voller Informationen, enthält aber auch einen Reiseblog und der hat es in sich. Letztendlich ausschlaggebendes Zünglein an der Waage gegenüber den anderen beiden Seiten, waren die riesigen Bilder, in die man quasi eintauchen konnte und die ergänzend zum Rest, aus einer Geschichte in der Ferne, ein Abenteuer zum Miterleben machten.

Dennoch ist jeder eingereichte Blog ein Gewinner. Denn Ihr lebt Euren Traum und lasst andere daran teilhaben und motiviert zum Nachmachen. Und was kann es Schöneres geben, als die Welt selber zu bereisen, andere Kulturen treffen und dabei immer mehr zu lernen und zu erfahren. Danke!“

Alle anderen tollen Offroad-Reiseblogs in alphabetischer Reihenfolge. Viel Spaß beim Stöbern.

http://bau-ich-mir-selbst.de/
http://dieda-unterwegs.bplaced.net/wordpress/
http://greenlandy110ht.blogspot.de/
http://herrlehmanns-weltreise.de/
http://keswicktours.blogspot.de/
http://matthiasda.tumblr.com/
http://mike4x4marion.blogspot.de/
http://nachosten.de/
http://offdoor.blogspot.de/
http://offroadreise.wordpress.com/
http://projektlandy.blogspot.de/
http://silviaundtim.ch/
http://thisworldahead.com/
http://www.4x4overlanding.de/
http://www.aufindenosten.com
http://www.bodensee-overlander.de
http://www.dannpacktsdich.com/
http://www.der-steppenwolf.com/
http://www.dergrossewagen.eu/
http://www.eichhorns-on-tour.de/
http://www.erlebnis-offroad.com/blog/
http://www.fernweg.ch/
http://www.himmelblaumatt.de
http://www.innowan.de/
http://www.jonsonglobetrotter.de/
http://www.keine-eile.de
http://www.landcruisingaddicts.com/
http://www.nurnochweghier.de/
http://www.offroad-abenteuer.de/
http://www.orangetrotter.de/index.php/orangetrotter-reiseberichte
http://www.reisenundspeisen.com/
http://www.roughnready4x4.de/
http://www.thebluetruck.blogspot.de
http://www.traumtanz.eu/
http://www.travel-cycle.com/
http://www.two-vagabonds.de/
http://www.unpaved.de/
http://www.waypoints.ch/

PS: Wer nachzählt, wird nicht auf über 60 Blogs kommen. Das liegt daran, dass einige Blogs von mehreren Personen eingesandt worden sind.

Jeep bestätigt den Bau des Wrangler Pick-up

Jeep CEO Manley bestätigt der Detroit News den Bau des Jeep Pick-ups. Der Truck auf Basis des neuen Wrangler soll vermutlich Ende 2017 auf den Markt kommen.

2015 war das bisher erfolgreichste Jahr in der 75-jährigen Firmengeschichte von Jeep. Die weltweiten Verkäufe stiegen um 22 Prozent auf über 1,2 Millionen Fahrzeuge. Im März möchte Jeep einen neuen kompakten SUV vorstellen. Ende 2017 soll dann der bereits mit Spannung erwartete Pick-up auf den Markt kommen. Die Gerüchte hielten sich bereits seit einiger Zeit, denn Jeep hatte in den letzten Jahren mehrfach Pick-up-Konzeptfahrzeuge vorgestellt, so auch den Gladiator, der auf dem Bild zu sehen ist.

Jeep CEO Mike Manley sagte im Gespräch mit der Detroit News, dass ein Pick-up auf Basis des derzeitigen Wrangler nicht realisierbar wäre. Für 2017 sei eine neue Generation des Wranglers geplant, zu der auch der Pick-up gehören soll. Fiat Chrysler CEO Sergio Marchionne bestätigte, dass das neue Modell der Wrangler-Familie in Toledo gebaut werden soll.

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1982 Jeep CJ-8 Scrambler

1982 Jeep CJ-8 Scrambler

Der neue Pick-up ist nicht der erste Pick-up aus dem Hause Jeep. Bereits 1981 gab es den CJ-8 Scrambler, von ihm wurden bis 1986 knapp 30.000 Stück gebaut. Danach folgte der Jeep Comanche, die Pick-up Variante des Cherokee. 1992 wurde die Produktion des Pick-ups aus firmenpolitischen Gründen und wegen zu geringer Umsatzzahlen eingestellt.

Foto: © Fiat Chrysler


Zwischen Atlantik und Atlas – Reisetipps für Marokko

Wolltet ihr auch schon immer nach Marokko? Abenteuer in der Wüste erleben oder die Berge des hohen Atlas erkunden? Ossi und Leni von Traumtanz.eu waren gut vier Monate mit ihrem Bulli in Marokko unterwegs. Für euch haben sie einige Reisetipps zusammengestellt.

Ahoi & Hallo, wir sind die Traumtänzer Ossi und Leni und unsere Doggen Olaf & Flókí. Wir freuen uns, heute bei Matsch&Piste einen kleinen Einblick in unsere Marokko-Abenteuer geben zu können.

Wer an Marokko denkt, der denkt häufig an: Sand, Sand und noch mal Sand. Aber Marokko ist unglaublich facettenreich und vielseitig. Selbst der größte Teil der Wüste besteht nicht aus Sand, sondern aus Steinen.

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Von Straße zu Straße verändert sich die Vegetation, beeindruckende Bergketten im Atlas-Gebirge, Palmenoasen und Dünen in der Wüste. Jedes Stückchen Land hat seinen eigenen Charme, da wo Wasser fließt, ist es grün und ein Gefühl von Dschungel kommt auf. In den höchsten Regionen des Atlas halten nur noch Steine und Felsbrocken die Stellung. Im Winter liegt dort meterhoch der Schnee.

Die Abwechslung und die Möglichkeiten, genau das zu erleben, wonach einem gerade der Sinn steht, ist es, was Marokko für Offroader und Naturliebhaber so einzigartig macht. Fahren soweit es das eigene Fahrzeug schafft. Dieses Gefühl von Freiheit ist einfach unbeschreiblich.

Allgemeines über Marokko

Seit 2011 herrscht in Marokko die konstitutionelle Monarchie. Das heißt der König hat zwar immer noch viel Macht im Land, dennoch ist diese durch eine Verfassung beschränkt.

Der Islam ist Staatsreligion in Marokko und 99 Prozent der Bevölkerung sind Muslime. Die Landessprache ist Arabisch. Aber oft hört man noch das typische Berber. Mit Französisch kommen Reisende recht weit und in den großen Städten sprechen manche Marokkaner sogar Englisch oder ein paar Brocken Deutsch.

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Mit dem Bulli in der Wüste, Marokko

Marokko gehört zu Nordafrika und grenzt im Osten an Algerien und im Süden an die Westsahara. Wobei Marokko selbst die Westsahara, seit dem Abzug der spanischen Kolonialmacht, als Teil seines Territoriums sieht. Mit einer Fläche von knapp 460 Tausend Quadratkilometern (inkl. der Westsahara) ist Marokko ungefähr so groß wie Schweden.

Im Norden Marokkos liegt das Mittelmeer, das sich prima zum Tauchen eignet. Wohingegen die beeindruckende Atlantikküste im Westen ein wahres Surferparadis ist.

Es gibt in Marokko drei Berberstämme, die aus drei verschiedenen Regionen stammen. Dem Riff, dem Atlas und der Sahara. Die Stämme führten früher erbittere Kriege gegeneinander. Heute können Reisende die Höhlen der alten Berber besichtigen zum Beispiel in Bhalil bei Sefrou.

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Traditionelle Bergdörfer im Atlas, Marokko

Traditionelle Bergdörfer im Atlas, Marokko

Geld

Die Währung ist der Dirham. 1 Euro sind ca. 11 DH. Geld wechseln wir immer schon am Fährhafen in Spanien. Mit Maestro- oder Kreditkarte könnt ihr aber auch Geld an marokkanischen Bankautomaten holen.

Kreditkarten werden oft in Hotels, großen Geschäften und an einigen internationalen Tankstellen akzeptiert. Verlassen solltet ihr euch darauf allerdings nicht.

Klima

Im Nordwesten des Landes herrscht Mittelmeerklima, die Winter sind mild und es regnet häufig. In der Landesmitte können es im Sommer gut 45 ° Grad Celsius werden. Im Winter liegen die Temperaturen dort auch mal um den Gefrierpunkt. In den Sahara-Randgebieten ist es trocken und sehr heiß.

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Im Frühjahr und im Herbst weht der Scirocco von der Sahara Richtung Mittelmeer. Es ist ein heißer Wüstenwind, der zum Teil mit Sturmgeschwindigkeiten über die Wüste fegt.

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Zeit

Der Zeitunterschied zu Deutschland beträgt -1 Stunde.

In Marokko gilt von Anfang Mai bis Mitte August die Sommerzeit wie bei uns. Also ist auch hier der Zeitunterschied -1 Stunde. Da wir bereits Ende März mit der Sommerzeit beginnen und sie bei uns länger geht, ist in dieser Zeit der Unterschied -2 Stunden.

Einreise

Als Deutscher ist die Einreise problemlos. Das Touristenvisum ist 90 Tage gültig, das für Fahrzeuge 6 Monate.

Achtung: Der Reisepass muss nach Einreise noch 6 Monate gültig sein.

Wer länger als 90 Tage im Land bleiben möchte, hat zwei Optionen:

  • Erste Option wäre in die spanische Enklave im Norden auszureisen, einen Tag dort zu übernachten und wieder einzureisen. Danach beginnt das Spiel erneut.
  • Eine andere Option ist es, sich an eine Polizeistation zu wenden. Tipp: Zum Bespiel in Essaouira dort kann man leicht eine Verlängerung beantragen. Denkt daran immer im Blick zu haben, wie lange euer Visum und vor allem das des Fahrzeuges läuft!

Anreise mit dem eigenen Fahrzeug

Von Europa fahren mehrere Fährlinien nach Marokko. Von Spanien aus gibt es Fähren von Malaga, Algeciras, Almeria und Barcelona hauptsächlich nach Tanger. Zum Teil legen sie in der spanischen Enklave Melilla an. Die Fähre von Frankreich geht von Sète nach Tanger. Ebenso geht die Fähre vom italienischen Genua nach Tanger. Außerdem gibt es noch eine Fähre von Gibraltar. Eine Übersicht gibt es bei directferries.de

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Expeditionsmobiltreffen an der Dades-Schlucht, Marokko

Expeditionsmobiltreffen an der Dades-Schlucht, Marokko

Wir fahren immer ab Algeciras, die Preise richten sich nach den Fahrzeugmaßen und nach der Saison. Wir haben im letzten Jahr 200 Euro für Hin- und Rückfahrt mit unserem Bulli, zwei Personen und zwei Hunden bezahlt. Das Ticket ist ein Jahr gültig, da könnt ihr euch mit der Rückfahrt getrost Zeit lassen :-).

Unser Tipp: Ticket bei Carlos in Algeciras kaufen und auf dem LIDL-Parkplatz um die Ecke die Nacht verbringen. Achtung auf dem Weg zu und von Carlos: Auf der Straße ist eine Innenraumumdekorierung vorprogrammiert :D.

WICHTIG: Bei Carlos erhaltet ihr für die Einreise mit dem Fahrzeug schon die richtig ausgefüllten Papiere, so umgeht ihr den Papierkram bei der Einreise im Hafen von Tanger.

Die Überfahrt dauert ungefähr 30 Minuten, je nach Fährlinie länger oder kürzer. Im Gegensatz dazu braucht die Fähre von Sète fast 30 Stunden.

Fahrzeugeinfuhr

Autos dürfen für 6 Monate ohne Zollgebühren nach Marokko eingeführt werden. Wer ein Fahrzeug nach Marokko eingeführt, muss auch wieder ausführen. Wer ohne sein Fahrzeug ausreisen will, dem wird im schlimmsten Fall die Ausreise verweigert und es drohen hohe Zollstrafen.

Für die Einfuhr werden folgende Dokumente benötigt:

  • Führerschein
  • Fahrzeugschein
  • Grüne Versicherungskarte (Achtung: Nicht bei jeder Versicherung ist Marokko inbegriffen. Also vorher prüfen.)
  • Zollformular (gibt es als Download auf der Seite des marokkanischen Zollamtes. Das Dokument muss bei der Ausreise wieder vorgelegt werden.

Falls eure Versicherung Marokko nicht abdeckt, könnt ihr an der Grenze eine Haftpflichtversicherung abschließen. Ein Carnet de Passages ist für Marokko nicht erforderlich.

Marokko mit Hund

Klaro, könnt ihr eure Hunde mit nach Marokko bringen, hierfür ist nur das ein oder andere zu beachten und zu organisieren.

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Lieber erst mal ganz vorsichtig

Lieber erst mal ganz vorsichtig

Ihr solltet im Vorfeld folgende Sachen erledigen und dabei haben:

  • Europäischer Heimtierausweis mit allen nötigen Schutzimpfungen
  • Für die Wiedereinreise nach Europa ist ein Tollwuttiter nötig. Die Titerabnahame kann erst 30 Tage nach der Immunisierung durchgeführt werden und auch die Bestimmung dauert eine Weile, also rechtzeitig anfangen zu planen!
  • Mikrochip

Ratsam ist es auch, für ausreichend Schutz der Hunde gegen die Mücken zu sorgen. Wir benutzen meist das Scalibor-Halsband.

Wichtig: Immer den Hunden immer ausreichend zu trinken geben. Es ist zum Teil sehr heiß in Marokko, unsere europäischen Hunde sind das so nicht gewöhnt und sind darauf angewiesen, dass wir für genügend Flüssigkeit und Schatten sorgen. 

Hundefutter gibt es in den größeren Städten im Supermarkt zu kaufen. Wir kaufen Fleisch, Nudeln und Gemüse auf dem Markt und kochen das gegebenenfalls.

In Marokko gibt es viele wunderschöne Wildhunde, in der Regel halten diese sich aber von unseren fern. Welpen sind manchmal neugieriger, einer hat sich mal in unseren Bulli verirrt  :-))

In den Städten werden Hunde wie ein Familienmitglied betrachtet, in ländlicheren Gegenden dienen sie eher zum Schutz für Haus, Hof und Vieh. Weitere Infos zum Reisen mit Hund findet ihr unter –> Hunde im Ausland

Autofahren in Marokko

Der Verkehr in Marokko ist eine lustige Sache und man braucht wahrscheinlich ein, zwei Kreisverkehre bis man drin ist. Denn hier gilt, anders als bei uns, auch in Kreisverkehren „rechts vor links“. Nach spätestens zwei Tagen fährt man wild hupend und lachend im orientalischen Gewirr aus Pferdekutschen, Bussen, Lastern, Obsthändlern und waghalsigen Rollerfahrern.

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Baustelle auf arabisch

Baustelle auf arabisch

Nachts fahren die Marokkaner auch mal gerne ohne Licht. Deshalb im Dunkeln immer vorsichtig fahren oder am besten ganz drauf verzichten.

Alkohol am Steuer ist in Marokko ein absolutes No-Go.

Der Diesel kostet ungefähr 80 Cent pro Liter. Je nach dem, wohin ihr fahren wollt, solltet ihr vorher tanken. In wenig besiedelten Regionen sind Tankstellen nicht unbedingt häufig, ansonsten ist es aber kein Problem.

Achtung: Wenn es nicht unbedingt sein muss, kauft keinen Sprit an der Straße aus Flaschen, der ist hin und wieder gestreckt.

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Nach oben gibt es keine Grenzen, Verkehr in Marokko

Nach oben gibt es keine Grenzen, Verkehr in Marokko

Wenn ihr Probleme mit eurem Fahrzeug habt, egal ob LKW, Wohnmobil oder Geländewagen, die marrokanischen Mechaniker sind wahre Improvisationstalente und können oft unkompliziert helfen.

Essen, trinken und einkaufen

Marokko wird eure Geschmacksknospen zum explodieren bringen, egal ob ihr Vegetarier, Veganer oder Fleischesser seid … Auf den typischen marrokanischen Souks (Märkte) bekommt ihr alles, was das Herz begehrt. Die Souks gibt es an 1 bis 2 Tagen die Woche und ihre Größe variiert je nach Größe des Dorfes.

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Souk in Marokko

Souk in Marokko

Nahezu jedes Dörfchen hat seinen eigenen Souk. Dort gibt es frisches Gemüse und Obst nach Kilo, dazu Fleischer, Friseure, Garküchen oder Gewürzhändler und vieles mehr.

1 Euro sind ca. 11 DH. Dafür könnt ihr euch auf den Märkten einiges leisten. Wir haben zum Beispiel für ein typisches Brot (eher Fladen) 1 bis 2 DH bezahlt.

Milch, Getränke, Nudeln und Reis bekommt ihr in den Hanuts, den kleinen Lädchen die es auch in nahezu jedem Dorf gibt.

In Marokko kommen die meisten Lebensmittel direkt vom Erzeuger und der Umgang gerade in Bezug auf Fleisch ist sehr respektvoll. Geschlachtet wird immer erst am Tag des Marktes direkt. Hühner könnt ihr oft auch lebendig kaufen oder frisch schlachten lassen.

Wer selbst kocht, kann seine Lebenshaltungskosten in Marokko unglaublich gering halten. Also frisch auf dem Markt kaufen und am oder im Wagen kochen.

Beim Auffüllen der deutschen Flaschen hatten wir immer wieder Probleme, deshalb verwenden wir die marokkanischen Gasflaschen. Kauft euch am besten eine Gasflasche mit Brenner und typischen marrokanischem Tonaufsatz. Damit könnt ihr auch draußen kochen.

Wenn wir nicht gerade eine gute Quelle oder einen Brunnen hatten, haben wir unser Wasser auf Vorrat gekauft. Wer kein Wasser dabei hat, kann sich sicher sein, dass selbst in der letzten Ecke der Wüste jemand einem eine Cola verkauft :D

Telefon und Internet

In Marokko ist das mit dem Internet gar nicht so schwer … Jedes Café, selbst in der letzten Wüstenstadt, hat WLAN, mal besser mal schlechter.

Wir verwenden in Marokko immer eine Prepaidkarte von MarocTelekom, bei denen gibt es gute Angebote und oft die doppelte Aufladesumme.

Um den Laptop mit Internet zu versorgen, packen wir die Sim-Karte in unser Smartphone und benutzen dieses als Hotspot.

Für uns war das immer sehr wichtig, da wir gern allein in der Natur stehen und trotzdem arbeiten oder Kontakt mit Freunden halten wollen.

Zu guter Letzt

Wir haben in Marokko genau das gefunden, wonach wir gesucht haben: Nette Menschen, im Sand festfahren, Wasserdurchfahrten und abenteuerliche Brücken. Dazu skurrile Reparaturen, um weiterfahren zu können und gelegentlich auch mal einen Felsen wegrollen müssen, um den Weg freizumachen. Spaßfaktor garantiert und langweilig wurde es uns nie …

Die Menschen in Marokko sind uns immer herzlich und offen begegnet. Wir sind häufig zum Essen eingeladen worden oder auf einen Tee oder Kaffee.

Aus Respekt vor der Kultur dort, empfinden wir es als höflich und angemessen, sich bezüglich der eigenen Kleidung etwas anzupassen. Damit meinen wir nicht das Tragen von Kopftüchern als Frau. Wir haben auf Kleidung geachtet, die Knie und Ellenbogen bedeckt hält. Wobei in den großen Städten auch die Frauen, gerade die jüngeren, oft einen westlichen Kleidungsstil pflegen: ohne Kopftuch und mit kurzen Kleidern. Aber dies ist jedem selbst überlassen.

Nun möchten wir euch noch drei unserer liebsten Plätze vorstellen:

Tafraoute: Ein wenig abseits des Ortes Tafraoute führt eine abenteuerliche Piste zu den blauen Felsen. Achtet bei der Anfahrt auf genügend Bodenfreiheit eures Fahrzeuges, denn die Strecke hat oft tiefe Spurrillen und Absätze. Nach knapp 15 Minuten Piste tauchen vor einem große Felsformationen auf. In einem hellem blau und mittlerweile auch in pink. Ursprünglich bemalte ein belgischer Künstler in den 80er Jahren die Felsen ausschließlich in blau, mittlerweile ist es aber so, dass die Felsen ungefähr alle 2 Jahre nachgemalt werden, um das schöne Bild für alle zu erhalten.

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Die blauen Felsen, Tafraoute, Marokko

Die blauen Felsen, Tafraoute, Marokko

Cascades d’Ouzoud: Wir lieben dieses Fleckchen, Die ganze Gegend ist ein Traum. Wasserfälle, wilde Berberaffen, kleine Flussbecken und Felsen die zum Reinspringen einladen. Unten am Fluss findet ihr viele kleine Cafés, hier heißt es: einfach mal loslassen, genießen und entspannen. Auch urtypische Dörfer mit verzauberten Märkten laden ein, zum Riechen, Essen und Shoppen.

Für alle Allrad- und 4×4-Freunde gibt es einige gute Routen und es ist ein optimaler Stopp vor dem Atlas. Ihr solltet ein wenig Zeit mitbringen und die Gegend genießen :)

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Cascades d'Ouzoud

Cascades d’Ouzoud

Imichil: Beliebt und bekannt. Hier ist die optimale Basis, um seine Reserven aufzufüllen. Inmitten des hohen Atlas-Gebirge, umgeben von abenteuerlichen Pisten und wunderschönen Bergketten.

In Imichil gibt es die beiden Seen Isli und Tislit (Bräutigam und Braut). Den Geschichten nach sind sie aus den Tränen zweier unglücklich Verliebten aus verschiedenen Berber-Stämmen entstanden. Im Isli soll es außerdem einen einzigartigen Urzeit-Fisch geben, der nur in diesem See existiert.

Dünenabenteuer bekommt ihr in Richtung Merzouga. Erg Chebbi ist das Stichwort, aber auch rund um Zagora bekommt ihr die Möglichkeit im Sand zu spielen … also Luft raus und viel Spaß im Sahara-Sand ;)

Und jetzt? – Viel Spaß, Abenteuer und tolle Erfahrungen bei eurem eigenen Marokko-Erlebnis!

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Die beiden Traumtänzer: Denis und Leni

Die beiden Traumtänzer: Ossi und Leni

Über uns: Da uns der Bulli zu klein wurde, reisen wir jetzt in unserem Mercedes 410 D um die Welt, ständig auf der Suche nach Spaß und neuen Abenteuern. Momentan befinden wir uns auf dem Weg zum Nordkapp und wollen am liebsten die Ostsee umrunden. Zeit haben wir genug, denn unser Reisen hat kein Zeitlimit. Auf www.traumtanz.eu berichten wir von unseren Abenteuern.

Fotos: © Ossi und Leni, traumtanz.eu

Erste Adventure Southside im Juni in Eigeltingen

Nach der Adventure Northside (Reisen und Überleben weltweit), im Oktober letzten Jahres, findet vom 24. bis zum 26. Juni die Adventure Southside in Eigeltingen statt. Sie soll ein Familienevent mit Overland- und Bushcraftausstellung im Süden Deutschlands werden.

Regionale Messen für die Overland- und Bushcraft-Szene zu etablieren, ist erklärtes Ziel von Veranstalter Ralf Urbanek. Das aus England stammende Konzept möchte er für Deutschland nun weiter ausbauen.

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Adventure Southside

Die Mischung von Overland- und Bushcraft kam bei der Adventure Northside sehr gut an. Diesmal rückt auch das Thema Offroad in den Focus der Messe, denn auf dem Gelände gibt es zwei Offroad-Strecken. Diese können allerdings nur mit Leih-Fahrzeugen oder Leih-Quads befahren werden.

Wie auf der Adventure Northside soll es wieder Vorträge und Workshops geben. Das Vortragsprogramm steht allerdings noch fest.

Der Veranstalter hat sich die Kritik der letzten Veranstaltung zu Herzen genommen und die Preise für reine Ausstellungsbesucher reduziert. Besucher, die nur über die Ausstellung schlendern wollen, zahlen 10 Euro pro Tag, mit Vorträgen ingesamt 20 Euro. Mehrtagestickets und Tickets für Kinder sind vergünstigt. Die Übernachtung kostet pauschal pro Fahrzeug 20 Euro. Strom kostet extra.

Die Veranstaltung findet auf dem Bauernhof Lochmühle statt, der seit 400 Jahren im Familienbesitz ist. Messe, Camping, Catering und Vorträge befinden sich auf dem Gelände in Laufweite. Der Hof verfügt zudem über eine Hotelanlage. Für Kinder wird es wieder einige Angebote geben, sowie den hauseigenen Abenteuerspielplatz und einen Streichelzoo.

Mehr zur Messe auf adventuresouthside.com

Foto: © Ralf Urbanek

Buchvorstellung: Off the Road

Haben wir manchmal nicht alle genug vom Stehen im morgendlichen Stau, dem Absitzen von Stunden im Büro und vom Warten an der Supermarktkasse? Egal ob mit Bulli, Defender oder Allrad-LKW im Buch „Off the Road“ werden Menschen gezeigt, die einfach aus der Routine ausgebrochen sind und sich auf eine Reise begeben haben.

Manche von ihnen machten nur kurze Trips in Nachbarländer, andere durchquerten jahrelang die Welt. Die Fahrzeuge könnten unterschiedlicher nicht sein, von Motorrädern über Defender, Landcruiser, einem alten Mercedes Kombi bis hin zum BMW Coupe. Doch ihnen ist gemeinsam, dass sie, auf der Suche nach der Freiheit, einige Abenteuer erlebten.

Am Anfang des Buches geben die Herausgeber Tipps für die Ausrüstung auf Kurztrips, Wintertouren und Wüstenexpeditionen. Zwischendrin werden immer wieder verschiedene Fahrzeugklassiker zum Reisen vorgestellt. Den Hauptteil bilden jedoch die Geschichten von über 30 Reisenden mit ihren Fahrzeugen.

In den Geschichten erfahren wir über die Gründe für ihre Reise, über die Abenteuer, die sie erlebten und welche Länder sie bereisten. Ebenso gibt es viele Informationen zu ihren motorisierten Reisegefährten. Vertreten sind übrigens auch einige bekannte Deutsche wie Michael Denning von Atlas4x4, Sabine und Thomas von abseitsreisen.de und Gunther Holtorf, der mit Otto um die Welt fuhr.

Fazit: Menschen und ihre Fahrzeuge stehen im Vordergrund dieses wunderschönen Buches, das durch seine Fotos, Zeichnungen und Geschichten zum Nachmachen inspiriert. Als ich das Buch aus der Hand legte, verspürte ich den unbändigen Drang, den Autoschlüssel zu schnappen und mit meinem Mann einfach loszufahren.

Das Buch ist im Gestalten Verlag erschienen, hat 240 Seiten und ist auf Englisch. Off the Road bei Amazon kaufen.Image may be NSFW.
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110er Defender Innenausbau mit Laminat

Abseits der bekannten Ausbausysteme gibt es immer wieder Ideen, die einen hingucken lassen. Weil sie anders sind oder Bewährtes mit Neuem kombinieren. Einen solchen Ausbau hat sich Joachim Grimmeisen in seinem Land Rover Defender 110 Tdi verwirklicht.

Reisen waren Joachim schon immer wichtig. Ein Jahr lang bereiste er mit einem Unimog Afrika. Nach dem Verkauf des Unimogs, kehrte er mit einem 2-WD VW-Bus nach Nordafrika zurück. Nach dieser Reise war klar, es musste wieder ein Allradfahrzeug ins Haus.

Joachim entschied sich für einen Defender Tdi, der mittlerweile schon 320.000 Kilometer auf dem Tacho hat. Schnell machte Joachim einen ersten Ausbau mit Bett und Staukisten. Das reichte auch, bis Hündin Nala dazu kam.

Joachim und seine Frau dachten über ein selbstgebautes Hubdach nach. Doch die vielen bereits gelaufenen Kilometer des Defenders schreckten sie ab. Während sie nach einem Tdi suchten, mit weniger gefahrenen Kilometern, baute Joachim parallel am Hubdach. Eine Testreise mit Dach auf dem alten Wagen verlief erfolgreich.

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Selbstkonstruiertes Hubdach

Selbstkonstruiertes Hubdach

Kurz danach fanden die beiden einen neuen Tdi mit nur 53.000 Kilometern und der Komplett-Ausbau konnte losgehen. Die Möbel im Vorgänger gefielen Joachim nicht mehr, also suchte er nach neuen Ideen.

Auf der Abenteuer und Allrad wurde er fündig: Adam Hall Alu-Profile sowie Beschläge von 4×4 Innenausbau und Wiko-Tech. Allerdings entsprachen die Ausbau-Platten gar nicht seinen Vorstellungen. Eher zufällig stieß Joachim kurz darauf im Baumarkt auf 7 mm dickes Laminat, das exakt in die Alu-Profile passte.

Zunächst hatte er Bedenken, ob das Laminat die Anforderungen des Ausbaus in einem Allradfahrzeug auch erfüllen kann. Also testete er das Material erst einmal und ließ es mehrere Tage draußen im Regen liegen. Nach dem Test hatte sich das Laminat nur leicht verzogen, sollte also den Ansprüchen im Offroadbereich genügen.

Die Planung

Ziel des Ausbaus waren:

  • Schlafmöglichkeit für zwei Personen plus Hund
  • Sitzen sollte ohne Probleme möglich sein
  • 40-Liter-Wassertank mit Zapfmöglichkeit
  • Campingtoilette für Notfälle
  • Verdunklungsmöglichkeit

Als Erstes räumte Joachim den Defender komplett leer und vermaß ihn. Für den groben Ausbauplan nutze er das kostenlose 2D-CAD-Programm „Doublecad“ von Turbocad.

Bei der Planung waren drei Dinge gesetzt: die Kühlbox, der Hundekorb und die Campingtoilette. Den Rest konnte er frei planen. Zur Berechnung der Materialmenge nutzte Joachim die Excel-Vorlagen von 4×4 Innenausbau.

Erste Schritte

Die Alu-Profile sägte er mit einer Kapp-Säge mit Alu-Sägeblatt auf die richtige Länge. Nach dem Test, ob auch alles zusammen passt, ließ er die Profile für die Optik schwarz eloxieren.

Zur Isolierung zwischen Schränken und Karosserie legt Joachim eine 10 mm Armaflex-Matte. Die Matte verklebte er zunächst noch nicht, um nach einer Testfahrt endgültig zu entscheiden, ob sich das System bewährt.

Die Kisten

Aus der Planung entstanden sieben Einzelteile. Auf der linken Seite befindet sich im Heck ein schmaler Schrank mit ausklappbarem Waschbecken. Dann folgt ein großer Schrank mit einer Schublade für Küchenutensilien und darüber eine Kleiderschrank. Die oberste Box ist nach oben offen.

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Landyausbau mit Laminat, linke Seite mit Spüle
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Landyausbau mit Laminat, linke Seite mit ausgezogener Schublade

Die Rücksitzbank hat Joachim entfernt. Dort steht jetzt die Kühlbox auf einer seitlich offenen Kiste, die von der hinteren Tür aus zu erreichen ist. Daneben eine weitere Kiste mit der Toilette und auf der rechten Seite eine dritte Kiste, die von der rechten hinteren Tür aus geöffnet werden kann. Als letztes folgt auf der rechten Seite eine lange Kiste.

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Landyausbau mit Laminat, vordere linke Kiste
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Landyausbau mit Laminat, von oben gesehen
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Landyausbau mit Laminat, vordere rechte Kiste

 

Die Sitzpolster

Die Sitzpolster machte Joachim kurzerhand aus einem Bezug aus Kunstleder von Cellofoam, der mit 4 mm dickem Schaum kaschiert ist. Dieses Kunstleder wird häufig in Baumaschinen verwendet. Ob diese Polsterung ausreichend ist, muss sich aber noch herausstellen.

Das Bett

Das Bett im Hubdach bestand anfangs aus einem Brett, auf das die beiden die selbstaufblasbare Matratze „Bornholm“ von Nordisk gelegt hatten. Das erwies sich als zu hart. Also tauschte Joachim das Brett gegen ein Lattenrost aus dem Fachhandel, den er zerlegte und auf die richtige Breite kürzte. Das hat den Vorteil, dass die beiden weicher schlafen. Nachteil ist, dass man sofort merkt, wenn sich der andere im Bett dreht.

Die Spüle

Für die Spüle kommt eine günstige Pumpe aus China zum Einsatz (unter 20 Euro). Das sollte für den Anfang genügen. Sobald die Wasseranlage weiter ausgebaut wird, muss sich noch herausstellen, ob die Pumpe ersetzt werden muss.

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Küche im Defender

Küche im Defender

Standheizung

Seit 15 Jahren hat verwenden die beiden bereits eine Luftstandheizung D3L von Eberspächer. Für das Reisemobil möchten sie eine Planar ausprobieren, da diese als sehr leise gilt und sich mit dem Mobiltelefon steuern lässt.

Kosten

Die Kosten für den Ausbau schätzt Joachim auf maximal 1.800 Euro. Das Klappdach nicht mitgerechnet. Das Laminat erwies sich in der Rechnung als äußerst kostensparend.

 

Joachim ist 51 Jahre, verheiratet und von Beruf Elektroniker. Seine Reiseleidenschaft entwickelte sich schon als Teenager, als er mit Moped und Motorrad durch Europa tourte. Von Reisen mit seiner Familie im VW-Bus kam er zum Defender. Seine beiden Söhne fahren mittlerweile nicht mehr mit, leihen sich den Landy aber gelegentlich für eigene Touren aus.

Best of MATSCH&PISTE – Die Top Ten 2015

Wow! MATSCH&PISTE gibt es nun schon 1 Jahr. Das sind 160 Beiträge mit Reiseberichten, Interviews, Buchvorstellungen, Rezepten und News aus der Szene. Wir sagen „Danke“ für euren Support im letzten Jahr. Feiert mit uns die Top Ten der Beiträge von 2015.

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VW Rockton auf Island

Christians Ausbau: Der VW-T5.2 Rockton

Drei Jahre hat Christian bisher an dem Ausbau seines VW T5.2 Rockton Expedition gearbeitet. Ganz fertig ist er immer noch nicht. Besonders stolz ist er auf die Eigenkonstruktion seines Dachträgers. Wir zeigen euch, was er bisher alles an-, ein- und umgebaut hat. >> Mehr

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Innenausbau von Landy-Ausbau

Innenausbau Defender 110 von Landy-Ausbau

Egal ob Eigenausbau oder vom Fachmann, jeder Defender ist so individuell wie sein Besitzer. Bernd Köhler berichtet über seinen 110er Defender-Ausbau von Landy-Ausbau. >> Mehr

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Zweitaktöl und Diesel

Zweitaktöl als Dieselzusatz – sinnvoll oder schädlich?

Vom alten Mercedes /8 bis zum heutigen Land Rover Defender Td4 schwören viele Fahrzeugbesitzer auf die Zugabe von Zweitaktöl zum Dieselkraftstoff. Bringt die Zugabe wirklich Vorteile oder ist sie sogar schädlich? Wir haben uns mit drei Experten zu diesem Thema unterhalten. >> Mehr

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10.000 Kilometer Orient

10.000 Kilometer Orient

Im September 2015 starten Conny und Frank für knapp 2 Monate mit ihrem VW-Bus Richtung Iran. Dieses Land gehört weniger zu den klassischen Reiseländern, die bürokratischen Hürden für die Einreise sind hoch und die Informationen über dieses Land in den Medien zwiespältig. Dennoch eine Reise, die sie nicht mehr missen möchten. >> Mehr

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Cameron Highlands, Malaysia

9 Monate lang „Auf in den Osten“

Eva und David waren neun Monate auf dem Landweg Richtung Osten unterwegs. Ihr Ziel war es, mit zwei Defendern nach Australien zu reisen. 22 Länder haben sie auf ihrer Reise durchquert. In Thailand beschlossen sie zurückzufahren. Lest selbst, warum ihre Reise dort endete und wieso sie mit nur einem Defender zurückkamen. >> Mehr

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Godafoss, Island

Island als Offroad-Reiseland (Teil 1 bis 3)

Island – Traum vieler Offroad-Reisender. Auf Island, so sagt man, kann man das Offroadfahren für den Rest der Welt üben. Es gibt dort Pisten, felsige Passagen, Sandwüsten, Geröllwüsten, Flussdurchquerungen und sogar Treibsand. Die Landschaft bietet nicht nur fahrtechnische Herausforderungen, sondern auch Photoshop-Schönheit in natura. In drei Folgen werden wir Selbstfahrern Tipps für Planung und Tour geben. >> Mehr

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Offroad-Navigation

Offroad-Navigation (Teil 1 und 2)

Viele Offroad- und Reisebegeisterte setzen auf klassische mobile Navigationsgeräte. Dabei ist die Navigation mit Tablets oder Smartphones wesentlich komfortabler. Für diejenigen, die bereits ein solches Gerät besitzen, dazu viel günstiger. Wir zeigen euch die wichtigsten Navigations-Apps für Android und iOS und was sie können. >> Mehr

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Wo nur eine Winde hilft.

Alles, was Offroader zum Thema Seilwinden wissen müssen

Was muss ich vor dem Kauf einer Winde beachten? Welche Zugkraft benötige ich? Ist die Geschwindigkeit wichtig? Muss ich etwas an meinem Fahrzeug verändern? Sind Kunststoff- oder Stahlseile besser? Welches Zubehör brauche ich für meine Winde? Wie benutze ich eine Winde richtig und wie pflege ich sie? Alles Fragen, die sich Offroader vor und nach dem Kauf einer Seilwinde stellen. Wir haben für euch die Antworten zusammengetragen. >> Mehr

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Island im Herbst Titelbild

Herbst auf Island: Zwischen Eiskristallen und Nordlichtern

Wer schon einmal auf Island war, weiß dass es dort bereits im Sommer sehr kühl werden kann. Daniela und Ulli waren mit Freunden und ihren Syncros im Oktober auf Island unterwegs und konnten dabei ein ganz besonderes Schauspiel miterleben. >> Mehr

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Korsika_Bernd-00602

Offroad zu Korsikas Klettergebieten

11 Tage war Bernd mit seinen Freunden mit drei Defendern auf Korsika unterwegs. Ausgerüstet mit dem MDMOT Offroad-Straßentourenbuch Korsika und einem Kletterführer ging es quer über die Insel. Eine Tour mit viel Abenteuer, tollen Aussichten und grandiosen Fotos. >> Mehr

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Mit Mongolen schwimmen und Adlern jagen – Ede und Sten unterwegs auf der Seidenstraße

Karsten (Sten) und Elke (Ede) waren ein Jahr lang auf der Seidenstraße unterwegs. Die Mongolei war für sie eines der schönsten Länder, das sie bereist haben. Neben Einsamkeit und Natur haben haben sie einige Abenteuer erlebt, aber auch kritische Situationen durchgemacht.

Wie seid ihr auf die Idee gekommen, euch ein Jahr Auszeit zu nehmen?

Auslöser war 2009, als wir zum dritten Mal eine Wirtschaftskrise in Deutschland live erlebten. Wir brauchten damals etwas Schönes, auf das wir hinarbeiten konnten. Wir wollten wissen, wie sich das anfühlt auf Reise zu gehen und nicht nur zwei oder drei Wochen Urlaub zu haben. Das war das zwanzigste Jahr unserer Selbständigkeit. Unsere Mitarbeiter waren von der Idee etwas geschockt und haben uns das erst nicht geglaubt. Immerhin waren es ja noch gut sechs Jahre bis dahin.

Am 25.12.2014 ging es dann los. Ursprünglich wollten wir im März des Folgejahres losfahren. Aber Bekannte, die bereits in der Mongolei waren, hatten uns gesagt, dass wir früher losfahren sollten, da die Monate Juli und August die beste Reisezeit für die Mongolei seien. Denn ab Ende August beginnt es dort bereits wieder zu schneien. 

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Silk Route Cooking mit Ede und Sten

Silk Route Cooking mit Ede und Sten

Eure Reise hatte ein Motto, könnt ihr etwas darüber erzählen?

Auch wenn wir nur zwei Wochen in Urlaub fahren, haben wir immer eine Klammer oder ein Motto. Für die Reise auf der Seidenstraße, wollten wir mit den Menschen in den verschiedenen Ländern, deren Lieblingsgerichte kochen. Dazu haben wir uns einen eineinhalb Meter großen Löffel aus Aluminium besorgt, der uns auf der Reise unter dem Motto „Silk Route Cooking“ begleitete und uns als Maskottchen diente. Die Menschen, mit denen wir gekocht haben, haben alle darauf unterschrieben. Insgesamt haben wir auf den 41.673 Kilometern  36 mal mit Einheimischen gekocht.

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Nach jedem kochen wird ein Foto mit Unterschriften unseres Riesenlöffels gemacht, den wir immer dabei hatten. Iran, Saveh

Nach jedem Kochen wird ein Foto mit Unterschriften unseres Riesenlöffels gemacht, den wir immer dabei hatten. Iran, Saveh

Eure Reise führte auch durch den Iran, ein Land über das die Meinungen nicht unterschiedlicher sein könnten. Wie habt ihr den Iran erlebt?

Wir kannten den Iran nicht, hatten jedoch einige Kontakte über drei Ecken. Im Nachhinein hat sich Iran als tolles Land entpuppt mit unglaublich freundlichen Menschen und herzlichen Begegnungen. Mitten in Iran ist uns das Verteilergetriebe am MAN kaputt gegangen.

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Unser Verteilergetriebe ist ausgestiegen. Nach zehn Tagen Gastfreundschaft lief es wieder. Iran, Rafsanjan

Unser Verteilergetriebe ist ausgestiegen. Nach zehn Tagen Gastfreundschaft lief es wieder. Iran, Rafsanjan

Eigentlich ein Land, in dem so etwas nicht passieren sollte. Denn durch das Embargo, welches über den Iran verhängt wurde, kommst du dort an keine Ersatzteile ran. Wir haben dort in einer Familie gelebt, während die Jungs in der Werkstatt versucht haben, das Getriebe aus ihrem Fundus und mit ihrer Fingerfertigkeit zu reparieren. Nach zwei Wochen war der LKW wieder flott. Der Abschied ist uns schwer gefallen. Im Iran haben wir viele gute Freunde gefunden.

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Mehrere Tage einsam mit 500 Ziegen und einem Hirten an einer Räuberburg aus Lehm. Iran, Matin Abod

Mehrere Tage einsam mit 500 Ziegen und einem Hirten an einer Räuberburg aus Lehm. Iran, Matin Abod

Hat das Getriebe den Rest der Reise überstanden?

Nach einer dreieinhalbtägigen Etappe von 1.500 Kilometern durch Turkmenistan, kamen wir nach West-Kasachstan. Das war der Wahnsinn dort. Der Ostteil des Kaspischen Meeres ist eine völlig unberührte Gegend, die kaum jemand kennt. Da ist uns das Getriebe dann in schwerem Gelände endgültig um die Ohren geflogen. Zum Glück trafen wir dort einen Kasachen, der eine Werkstatt hatte und sich unserer angenommen hat. Er hat Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, ist sogar in die Türkei geflogen und hat Ersatzteile im Handgepäck eingeflogen. Leider waren es nicht die richtigen Teile. Es hat zwar alles gepasst, jedoch hatte ich im Getriebe durch einen Zahn Unterschied ein anderes Übersetzungsverhältnis, welches sich besonders bei Bergfahrten stark auf die Leistung des Fahrzeuges auswirkte.

Für uns stand also fest, mit dem Getriebe kommen wir nicht durch die Mongolei. Wir sind dann so gut es ging durch Usbekistan und Kirgisistan gekrochen. Dann haben wir beschlossen, uns ein neues Getriebe nach Almaty in Ost-Kasachstan liefern zu lassen, damit nicht noch andere Bauteile durch die hohe Beanspruchung Schaden nehmen. 

Aber das Getriebe nach Kasachstan zu bekommen, war wiederum durch das Russland-Embargo schwierig. Über Umwege und mit viel Geduld haben wir das dann doch geschafft. Am Ende waren die Wochen auf den Werkstattgeländen mit die schönsten der Reise. Da hatten wir Gelegenheit Einheimische so richtig kennenzulernen, die dann sogar zu Freunden geworden sind. Sich mit Vertrauen und Gelassenheit darauf einzulassen, dass am Ende alles gut werden würde, war schon eine ganz besondere Erfahrung. Besonders für uns Deutsche – „Go with the flow“ war danach unser Motto.

Nach Kasachstan seid ihr über Russland in die Mongolei eingereist. Verlief die Einreise problemlos?

Auf dem Weg zur mongolischen Grenze kamen uns Motorradfahrer entgegen, die berichteten, dass die Grenze geschlossen sei. Wir hatten genau die Zeit des Naadam  erwischt, das Nationalfest der Mongolei, das jährlich im Juli stattfindet. Die Grenze hatte die nächsten fünf Tage geschlossen. Dann haben wir uns, gemeinsam mit den Motorradfahrern, eine schöne Stelle in Russland gesucht und haben dort ein paar herrliche Tage mit Lagerfeuer und Motorradfahren verbracht.

Als wir an die Grenze kamen, war dort eine riesige Schlange. Am späten Nachmittag hatten wir es dann als letzte dieses Tages über die russische Grenze geschafft. Doch die mongolische Grenze kam erst 20 Kilometer weiter. Kurz vor fünf Uhr kamen wir an der mongolischen Grenze an. Wir dachten noch, was für ein Glück, dass wir hier noch rüberkommen. Doch gerade als der letzte Stempel in unsere Pässe gedrückt werden sollte, war es fünf Uhr und die Klappe ging runter: Feierabend. Die Mongolen stiefelten nach Hause und wir standen mit fünf weiteren LKW und Geländewagen an der Grenze und mussten bis zum nächsten Morgen warten.

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Erlebnis - Visumverlängerung auf der Imigrationsbehörde von Aktau. Kasachstan, Aktau

Erlebnis – Visumverlängerung auf der Imigrationsbehörde von Aktau. Kasachstan, Aktau

Am nächsten Tag neun Uhr öffnete die Grenze wieder, der letzte Stempel wurde in unsere Pass gemacht und fünf Minuten später hieß es: „Welcome to Mongolia“.

Dann habt ihr das traditionelle Nadaam-Fest verpasst?

Wir waren schon ganz traurig, weil wir das Fest gerne gesehen hätten. Wir haben im nächsten Ort ein paar Mongolen angesprochen und die erklärten uns, dass es in der Nähe am nächsten Tag noch ein Nadaam gäbe. Das wäre nur 20 Kilometer entfernt. Die 20 Kilometer entpuppten sich dann aber als Tagestour. Abends standen wir an einem Fluss und hatten das Dorf immer noch nicht erreicht

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Unser erster Tag in der Mongolei auf dem alljährlichen Naadam Fest. Mongolei, Altenzugs

Unser erster Tag in der Mongolei auf dem alljährlichen Naadam Fest. Mongolei, Altenzugs

Da kamen ein paar mongolische Reiter vorbei, die sagten, sie könnten uns den Weg zeigen. Mitten in der Nacht fanden wir den Ort und hielten einfach irgendwo in der Dunkelheit. Morgens wurden wir von wildem Trubel geweckt. Dann sahen wir, dass wir unser Camp mitten auf dem Festplatz aufgeschlagen hatten. Es war wie in einer Filmkulisse. Hunderte von Menschen in farbigen Trachten, mit Pferden und Adlern liefen um uns herum. Und wir mitten drin. Das war ein unglaubliches Gefühl.

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Drei Tage Nadaam Fest - Eine Kulisse wie in einem Film. Mongolei, Altenzugs

Drei Tage Nadaam Fest – Eine Kulisse wie in einem Film. Mongolei, Altenzugs

Ihr hattet Schwierigkeiten das Dorf zu finden, wie habt ihr euch in der Mongolei orientiert?

In der Mongolei gibt es so gut wie keine Straßen, sondern nur Pisten. Das lieben wir eigentlich. Die Pisten sind meist undefiniert. Teilweise gehen massenhaft Pisten parallel, weil der eine da fährt, der andere dort. Dann geht mal eine Spur nach links oder auch nach rechts ab. 

Landkarten bieten immer nur einen kleinen Anhaltspunkt. Wirklich hilfreich sind sie in der Mongolei nicht. Wir hatten ein Toughbook, GPS-Maus und QuoVadis dabei, dazu noch russische Generalstabskarten. Das hat schon zu meiner Beruhigung beigetragen, zumindest wussten wir wo wir sind. 

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Endlose Steppen und hunderte Kilometer Pisten, Westmongolei

Endlose Steppen und hunderte Kilometer Pisten, Westmongolei

Einen Ort zu finden, den uns beispielsweise ein Mongole beschrieb, war nicht ganz so einfach. Du verstehst die Leute nicht und die verstehen dich nicht. Die Kommunikation funktioniert oft nur mit Händen und Füßen. Wenn überhaupt jemand da ist, den man fragen kann. Mit Karten können die Mongolen in der Regel wenig anfangen. Die zeigen immer nur in die Richtung und sagen, du brauchst drei Tage. Wenn du nach der Anzahl der Kilometer fragst, sagen die immer noch „drei Tage“.

Und wenn sie drei Tage sagen, dann brauchst du die auch. Teilweise sind wir nur 15 bis 20 Kilometer pro Stunde gefahren. Da schaffst du am Tag 50 bis 80 Kilometer, wenn alles gut geht. Oft sind wir nur nach Kompass querfeldein gefahren. 

Was unterscheidet die Mongolei von anderen Reiseländern?

Bei uns in Deutschland kannst du 20 oder 30 Kilometer weit fahren und dann kommst du spätestens an eine Siedlung. In der Mongolei ist das anders. Da leben 3 Millionen Menschen in einem riesigen Land und die Hälfte davon wohnt in der Hauptstadt. Dort gibt es absolute Einsamkeit und viel Natur. Unglaubliche Stellplätze überall. Da wirst du irre, weil du gar nicht weißt, wo du dich zuerst hinstellen sollst. 

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Blick auf den Altai mit seinen 4000 m Gipfeln, Altairegion in der Westmongolei

Blick auf den Altai mit seinen 4000 m Gipfeln, Altairegion in der Westmongolei

Auch die Menschen sind anders. Die bringen dir ein großes Urvertrauen entgegen. Die sind wie kleine Kinder. Wollen alles anfassen und spielen an allem herum.  Alles riecht auch anders, manchmal ein bisschen ranzig. Das ist schon abenteuerlich, wenn du in in der freien Landschaft von einem Hirten umarmt wirst. Aber die Mongolen lieben Körperkontakt. Sie sind herzlich und glücklich, jemanden zu treffen.

Kannst du ein bisschen mehr über die Menschen in der Mongolei erzählen?

Wir haben uns gerne einen Stellplatz auf einem Hügel gesucht, von dem aus wir die Gegend überblicken konnten. Jeden Abend, pünktlich zum Essen, kam von irgendwoher irgendein Mongole vorbeigeritten und hat sich dann zu uns gesetzt. Oft kam später die restliche Familie mit dem Motorrad nach. 

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Die Kinder sind immer immer sofort da. Mongolei, Dund Us/Khovd

Die Kinder sind immer immer sofort da. Mongolei, Dund Us/Khovd

Die gucken dann in deine Töpfe. Meistens haben wir uns gestikulierend mit ihnen unterhalten, sie auf einen Teller Suppe eingeladen und auf ein, zwei Bier und Zigaretten. Manchmal haben wir ein Buch mit Bildern unserer Familie gezeigt.

Irgendwann stehen plötzlich alle auf, inspizierten noch einmal ausgiebig unser Fahrzeug und verschwinden ebenso schnell, wie sie gekommen waren. Mit dem Ausprobieren mussten wir lernen klarzukommen. Wenn du nicht aufpasst, fahren sie auch gern mal eine Runde mit deinem Fahrzeug.

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Ein typisches mongolisches Dorf. Hier heißen die Jurten - „Ger“. Mongolei, Khovd

Ein typisches mongolisches Dorf. Hier heißen die Jurten – „Ger“. Mongolei, Khovd

In der Mongolei ist es üblich, dass du in jede, nicht verschlossene, Jurte einfach reingehen darfst und dort Essen und Tee bekommst. Du kannst auch einfach dort schlafen. Das hat mit dem Leben als Nomaden und den Naturgewalten zu tun. Wenn da mal ein Kälteeinbruch kommt, dann hilft natürlich jeder jedem. Deshalb kamen sie auch einfach in unsere Wohnkabine. Das war für sie wie eine Jurte. 

Später haben wir immer gleich die doppelte Menge gekocht, weil klar war, dass wir Besucher bekommen und der Topf trotzdem leer werden würde. 

Was war das Schönste, was ihr auf der Reise in der Mongolei erlebt habt?

Wir haben mitten in der Mongolei an einer Piste gestanden und Elke hat etwas fotografiert. Dann hielt ein Auto neben uns und der Fahrer gestikulierte, dass wir ihm folgen sollten. Eigentlich fährt man nicht gleich mit jemandem mit, zumal wir nicht wussten warum. Dann stieg ein weiterer Mann aus dem Fahrzeug aus und der sprach sehr gut Englisch. Er erklärte uns, dass ihre Familie morgen ein Fest gäbe und wir eingeladen wären.

Wir willigten ein und sie erklärten uns den Weg. 20 Kilometer in diese Richtung und dann an einem Stein und hinter einem Hügel links. Wir machten uns am nächsten Tag auf den Weg. Doch nach 20 Kilometern waren da überall Steine und Hügel. Dann sahen wir Telefon- oder Telegrafenmasten und folgten der Leitung. Da wir annahmen, dass die Masten zu einer Siedlung führen müssten. Am Ende der Leitung war ein tatsächlich Dorf und es stellte sich heraus, dass wir genau richtig waren. 

Die Familie lud uns zum Hammelessen und Wodkatrinken ein. Sie feierten die Rückkehr des Sohnes aus Boston und den Abschluss seines Studiums dort. Wir haben uns so gut verstanden, dass wir gleich zwei Wochen im Ort blieben. Das war ein unglaubliches Erlebnis. Jeden Tag haben wir uns gesagt: „Ach, bleiben wir doch noch einen Tag.“

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Beim Wodkabrennen aus Stutenmilch. Im Hintergrund der Distllationsbehälter. Mongolei, Khovd

Beim Wodkabrennen aus Stutenmilch. Im Hintergrund der Distllationsbehälter. Mongolei, Khovd

Nahe des Dorf gab es einen Bergsee und die Kinder planschten darin herum. Keiner konnte schwimmen. So hatten wir die Idee, ihnen das Schwimmen beizubringen. Es war für uns unglaublich, zu erleben, mit welchem Eifer die Kinder bei der Sache waren. Nach einer Woche klappte das schon richtig gut. Und nach zehn Tagen konnten die meisten von ihnen tatsächlich schwimmen.

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Wir bringen einem ganzen Dorf das Schwimmen bei. Hier beim Trockentraining. Mongolei, Dund Us

Wir bringen einem ganzen Dorf das Schwimmen bei. Hier beim Trockentraining. Mongolei, Dund Us

An einem anderen Tag schliffen wir die Messer der Familie. Das führte dazu, dass uns später auch andere Familien des Dorfes ihre Messer zum Schärfen brachten. Wir haben einen großartigen Einblick in das Leben der Mongolen bekommen. Sie haben uns Vieles gezeigt und überall mitkommen. Dabei haben wir viel erlebt zum Beispiel wie Vodka aus vergorener Milch gebrannt wird und wie die Mongolen mit Adlern jagen.

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Ein typisches gemeinsames Mittagessen - traditionelles Beschbarmak Essen im kasachischen Teil der Mongolei. Mongolei, Dund Us

Ein typisches gemeinsames Mittagessen – traditionelles Beschbarmak Essen im kasachischen Teil der Mongolei. Mongolei, Dund Us

Immer wieder gab es mongolische Spezialitäten zu essen, natürlich nur Fleisch. Als Gäste bekamen wir meist das fetteste Stück oder auch mal die Augen serviert. Da muss du dich mitunter schon sehr überwinden und erfinderisch sein. Wir haben meist probiert und dann die Teller weiter gereicht. Ab und an musste auch einmal meine Manteltasche herhalten. Doch nur manchmal. Schließlich wollten wir niemanden beleidigen.

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So ein Raubvogel auf der Schulter - Einfach ein tolles Gefühl.

So ein Raubvogel auf der Schulter – Einfach ein tolles Gefühl.

Die Tage in dem Dorf waren oft mit Abenteuer verbunden. Einmal fuhren wir beispielsweise alle zusammen mit einem russischen Geländewagen in ein wunderschönes Tal. Auf der Fahrt ging der Geländewagen kaputt und wurde mitten im Nirgendwo notdürftig repariert. Dann hatte der Fahrer, zur Krönung des Tages, den Zündschlüssel verbummelt und alle mussten suchen. Vergeblich. Zufällig passte ein Schlüssel unseres Schlüsselbundes, der eigentlich von einem Kistenschloss war. Damit konnten wir die Zündung starten und zurück fahren.  

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Unser erster Ausritt mit den Mongolen.

Unser erster Ausritt mit den Mongolen.

Gab es auch kritische Situationen auf der Reise?

Als wir alleine in einer interessanten und abenteuerlichen Gegend waren, bekam ich furchtbare Schmerzen. Genau dort, wo einem sowas nicht passieren sollte. 1.800 Kilometer von Ulan Bator entfernt. Das waren gut 7 bis 10 Tagesreisen.

Da habe ich drei Tage nur geschlafen. Mir hat alles wehgetan und ich konnte mich nicht rühren. Mit einem Satellitentelefon haben wir unsere Freunde kontaktiert, die Ärzte sind. Die hatten uns vorsorglich schon ein Breitbandantibiotikum mitgeben. Ihr Verdacht war Blinddarmreizung. Nachdem ich das Medikament genommen hatte, ging es mir etwas besser. Fahren konnte ich aber nicht. 

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Auf dem Weg nach Ulan Bator mußte Ede die 1.800 km Piste fahren, da ich mit Blinddarmreizung fahrunfähig war. Mongolei.

Auf dem Weg nach Ulan Bator mußte Ede die 1.800 km Piste fahren, da ich mit Blinddarmreizung fahrunfähig war. Mongolei.

Elke, die für die Reise extra einen LKW-Führerschein gemacht hat, hat uns dann nach Ulan Bator gefahren. Aber was tun in Ulan Bator? Im Internet war nur zu lesen, dass man besser bis Singapur weiterfahren sollte, wenn es um eine Operation geht.

In Ulan Bator rangekommen, stießen wir auf die SOS-Kliniken. Diese Kliniken gibt es weltweit in großen Ballungsgebieten. Von dort aus wird man auch ausgeflogen, wenn es hart auf hart kommt. Operieren tun die Kliniken selbst nicht, sie checken nur. Mittlerweile ging es mir etwas besser. Die Untersuchungen zeigten, dass der Körper das Antibiotikum sehr gut angenommen hatte.

Ich konnte also entscheiden, ob ich eine Operation wollte oder nicht. Da wir bereits in zwei Wochen an der Grenze zu China sein mussten, weil wir über eine Agentur einen Guide für die Durchquerung Chinas gebucht hatten, kam eine Operation in Deutschland schon nicht mehr infrage. Ich entschied mich gegen eine Operation. Nach drei Wochen waren die Schmerzen verschwunden und bis heute habe ich keine Probleme mehr damit gehabt. 

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Der tägliche Kampf um das Trinkwasser im Dorf. Für eine Stunde wird die Pumpe eingeschaltet. Mongolei, Dund Us

Der tägliche Kampf um das Trinkwasser im Dorf. Für eine Stunde wird die Pumpe eingeschaltet. Mongolei, Dund Us

Wie sieht es mit der Versorgung mit Wasser und Lebensmitteln in der Mongolei aus?

Wir hatten uns in Russland ziemlich gut eingedeckt. Angeblich sollen an der Grenze Reisenden Lebensmittel abgenommen worden sein. Aber uns ist das nicht passiert. Wir hatten drei Kühlschränke voller Essen, als wir über die Grenze fuhren. Größere Städte oder Dörfer haben aber auch in der Mongolei Supermärkte. Da kann man eigentlich alles kaufen. Jedoch hält sich die Auswahl an Frischwaren stark in Grenzen. Ab und zu gibt es mal verschrumpelte Möhren.

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Eine typische Tankstelle auf dem Lande. Dund Us, Mongolei

Eine typische Tankstelle auf dem Lande. Dund Us, Mongolei

Unser LKW hat zwei Wassertanks mit je 250 Litern. In der Mongolei haben wir aufgehört, uns mit unserem Trinkwasser zu duschen, um Wasser zu sparen. Man weiß dort nicht wirklich, wo es das nächste gute Wasser gibt. Deshalb waren wir vorsichtshalber sehr sparsam.

Wie sollten man sich auf eine solche Tour vorbereiten?

Groß vorbereitet haben wir uns auf die Reise nicht. Irgendwann haben wir auch aufgehört in Foren zu lesen. Manche Beiträge haben mir echt die Freude an der Reise genommen. Mein Tipp wäre, jemanden zu finden, der bereits eine ähnliche Tour gemacht hat und persönlich mit demjenigen zu sprechen, direkt und nicht nur am Telefon.

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Wir fahren oft nach Kompass querfeldein und übernachten wo wir wollen. Mongolei

Wir fahren oft nach Kompass querfeldein und übernachten wo wir wollen. Mongolei

Beim persönlichen Kontakt bekommst du viel mehr hilfreiche Informationen. Das geht über GPS-Koordinaten bis hin zu Kontakten, die jeder Reisende auf seiner Tour gemacht hat, bis hin zu Adressen von Werkstätten. Solche Informationen sind Gold wert.

Während unserer Reise haben wir Zaza kennengelernt. Eine Mongolin, die lange in Deutschland gelebt hat und fließend Deutsch spricht. Sie leitet die Reiseagentur Extratour Mongolei in Ulan Bator und war uns eine große Hilfe.

Welche Eigenschaften sollten Reisende haben, die eine lange Reise machen wollen?

Neugierig, abenteuerlustig aber auch demütig sollten Reisende sein. Demütig gegenüber den Naturgewalten und was einem noch so auf der Reise passieren kann.

Wir haben verstanden, dass es nicht immer nur Plan A oder Plan B gibt. Manchmal ist einfach Kreativität und Geduld gefragt. Da ist Perfektionismus völlig fehl am Platz. Das ist mir besonders bei den Reparaturen aufgefallen. Anfangs habe ich immer versucht genau zu erklären, was die Leute in der Werkstatt machen sollen. Später habe ich gemerkt, dass die Menschen einfach besser arbeiten und eine genialere Lösung finden, wenn ich sie einfach in Ruhe lasse. Da brauchst du schon eine große Portion Gelassenheit und ZuversichtDoch der Weg hat sich bewährt und wir wurden nie enttäuscht.

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Das Verteilergetriebe wird zerlegt. Ein Lager hatte sich festgefressen. Iran, Rafsanjan

Das Verteilergetriebe wird zerlegt. Ein Lager hatte sich festgefressen. Iran, Rafsanjan

Wir haben auf der Reise gelernt, uns treiben zu lassen. Nach unserem Motto: „Go with the flow“. Viele Dinge haben wir auf uns zukommen lassen. Darauf sind wir allerdings erst im Laufe der Zeit gekommen. Aber diese Einstellung hat uns wahre Schätze an Erfahrung und oft sehr spezielle Erlebnisse beschert.

Habt ihr euch verändert in der Zeit?

Unsere Tochter sagte auf jeden Fall ja. Selbst fällt einem das nicht so auf. Ich glaube aber, dass wir nach unserer Rückkehr sehr von den Erfahrungen der Reise profitieren werden. Insbesondere, wenn es darum geht, Entscheidungen zu treffen oder Lösungen zu finden, die vielleicht nicht mehr perfekt sein müssen. In anderen Ländern funktioniert das auch. Wir gehen einfach gelassener an die Dinge heran. Irgendwas entwickelt sich schon. 

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Wintereinbruch in Ostanatomien. Jetzt kam der Fließverbesserer für den Diesel zum Einsatz. Türkei, Kurdistan

Wintereinbruch in Ostanatomien. Jetzt kam der Fließverbesserer für den Diesel zum Einsatz. Türkei, Kurdistan

Über Ede und Sten: Eigentlich heißen die beiden Elke und Karsten. Ein Jahr lang waren sie auf auf der Seidenstraße mit ihrem MAN Expeditionsmobil unterwegs. Sie bloggen auf Ede und Sten. Außerdem begleiten sie ein Hilfsprojekt, das sanften Tourismus in die Mongolei bringen soll. Mehr dazu auf Generosity.

Fotos: © Elke und Karsten Meyer, edeundsten.de

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Offroad West – Neue Messe im Fursten Forest

Neben der Adventure Northside und der Adventure Southside bietet Ralf Urbanek als drittes Event in diesem Jahr die Offroad West an. Vom 12. bis zum 14. August 2016 soll die Messe zum ersten Mal in Fürstenau stattfinden. Die Offroad-Quad-ATV-Messe richtet sich an alle Offroader und Quad/ATV-Fahrer.

Im Ausstellungsbereich sollen Quads, Offroad-Fahrzeuge, Dachzelte, Kabinenaufbauten für Pick-ups, Zubehör und Outdoor-Bekleidung angeboten werden. Zusätzlich zur Ausstellung wird es ein Unterhaltungsprogramm geben. Ebenso ist freies Fahren im Offroad-Park möglich.

Der Preis für eine Person inklusive Camping für zwei Nächte und 3-Tages-Ticket zur Ausstellung beträgt 60 Euro. Der Eintritt für das Fahren im Fursten Forest ist nicht im Preis enthalten. Tickets können bereits online gekauft werden.

Mehr Informationen zur Offroad West auf der Webseite des Veranstalters.

Foto: © Nicole Woithon-Dornseif

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Buchvorstellung: Bulli Love

„Erstens: Vergiss alle Hast, denn bei 80 km/h ist eh Schluss. Zweitens: Geh nie davon aus, dass du am Ziel ankommst. Umso mehr genieße den Weg. Und drittens wirst du ne Menge Freunde für die Teilesuche brauchen.“ Das war der Rat, den Gordon Hempton vom Verkäufer seines T1 bekam. Gordon ist einer von mehr als 30 Bulli-Liebhabern, die mit ihren VW Bussen in „Bulli Love“ vorgestellt werden.

Es sind kleine und große Geschichten aus aller Welt. Über den Jungen aus Amerika, der ein halbes Jahr im Garten der Nachbarn gearbeitet hat, um dessen halb verfallen VW-Bus zu bekommen. Oder den Gärtner, der seit mehr als 40 Jahren mit zwei grünen T2 seine Blumen ausliefert. Oder über den Hippi-Bus, der heute im „Erwin-Hymer-Museum“ in Bad Waldsee steht.

In „Bulli Love“ werden prominente Fahrer wie Jacky Ickx, der ehemalige Formel-1-Fahrer, und Daniel Norris, Profi-Baseballer, vorgestellt ebenso wie Bulli-Raritäten beispielsweise der Schwimm-Bus, der den Ärmelkanal durchquert haben soll, der T1-Pritschenwagen, der um 1 Meter und 40 Zentimeter verlängert wurde, um einen Rennwagen zu transportieren oder der Renn-Bulli mit 500-PS-Motor.

Neben den Geschichten gibt es Zahlen, Rekorde und Historisches zum Bulli, dazu 20 Liebeserklärungen in 140 Zeichen.

Fazit: Den Focus legt das Buch deutlich auf die T1- und T2-Modelle des VW Bus. Wunderschöne Texte und großartige Bilder machen dieses Buch einzigartig. Absolute Kaufempfehlung für alle Bulli-Liebhaber und solche, die es werden wollen.

Bulli Love auf Amazon.de ansehen.Image may be NSFW.
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Orangetrotter – Augenblicke einer Weltreise

Alles fing damit an, das Jürgen irgendwann sagte: „Lass uns in unseren Bus steigen und losfahren! Warum nicht bis Australien?“. Zu seinem Erstaunen sagte Helga ja. Schließlich kündigten sie  ihre Jobs, die Wohnung und fuhren mit ihrem Bulli los.

20 Monate lang fuhren Jürgen und Helga, 56.000 km weit. Sie durchquerten drei Kontinente und 19 Länder mit ihrem orangen 30 Jahre alten VW T3, den sie liebevoll Orangetrotter nannten. Dabei ging es durch den Iran, Pakistan, Nepal, Tibet, Indien, China und Südostasien bis nach Singapur. Von dort machten sie den Sprung nach Australien.

Doch es war nicht nur ihre Reiselust, die sie in die Welt trieb. Ihr Plan war es auf dem Weg zu helfen und zwar direkt vor Ort, dort wo es am Nötigsten war. Dazu motivierten sie einen Sponsor, der ihnen vertrauensvoll Geld zur Verfügung stellte. Dadurch konnten die beiden Menschen oder Organisationen unterstützen, die das Geld dringend benötigten. So finanzierten sie die Ausbildung zweier Mädchen, über deren Fortschritte sie sich bis heute regelmäßig informieren.

Was für mich das Buch so lesenswert macht, und es aus den zahlreichen Reiseberichten heraushebt, ist dass Helga Negele es schafft, den Leser wirklich mit in den Bus, zu den Menschen und auf die Pisten zu nehmen. Vielleicht liegt es daran, dass sie den Leser nicht nur durch ihre Augen nach außen schauen lässt, sondern auch nach innen?

Ihr Stil, einfach zu schildern, ohne zu werten, ist sehr angenehm. Immer wieder gibt sie dabei auch ihre eigenen Gefühle und die ihres Mannes Jürgen preis. Seine Berichte sind in dem Buch extra gekennzeichnet.

Der Leser kann sich mit ihr über die wunderbaren und prägenden Begegnungen mit Menschen unterschiedlichster Kultur freuen. Aber auch die Abneigung gegen einige Zeitgenossen spüren, die weniger angenehme Erinnerungen hinterlassen haben. Zum Glück waren letztere deutlich in der Unterzahl. Immer wieder begegnen ihnen völlig Fremde, die helfen und und das Wenige, das sie besitzen, teilen. Die Reise findet nicht nur im und um den Bus herum statt, sondern oft gehen beide los und entdecken die Natur, meistens in Nationalparks. Auch hier nehmen sie stets den Leser mit.

Häufig, wenn ich einen Reisebericht lese, fehlen mir die Bilder. Leider ist das auch bei diesem Buch der Fall. Die Bilder sind zu klein und es sind zu wenige. Gerade bei diesem Buch fehlen sie, wo doch des Öfteren von herrlichen Übernachtungsplätzen und beeindruckenden Orten die Rede ist. Das ist aber auch die einzige Kritik an diesem Buch. Orangetrotter – Augenblicke einer Weltreise ist insgesamt ein sehr schönes Buch, das positiven Seiten des Reisens hervorhebt, ohne die Schattenseiten zu verschweigen.

Helga und Jürgen bloggen übrigens auf Orangetrotter.de

Augenblicke einer Weltreise: 56.000km – 3 Kontinente – 20 Monate im Orangetrotter-Bulli
Traveldiary Verlag
ISBN 978-3-941796-95-9

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Nach Hause quer durch Afrika (Teil 3) – Der Sudan

Der letzte Teil ihrer Reise von Tansania nach Hause führt Philip und Cora durch den Sudan. Ohne Carnet de Passages werden sie wiederholt angehalten und ihre Weiterfahrt ist gefährdet. Doch dann bekommen sie unerwartet Unterstützung.

Die ersten beiden Teile noch nicht gelesen? Teil 1 gibt es hier. Teil 2 hier.

SIE HABEN KEIN CARNET DE PASSAGES?

Am nächsten Morgen ging es nach einer relativ erfrischenden Dusche los in Richtung Grenze. Dort angekommen wurden wir bei der Ausreise erst einmal nach unserem Carnet de Passages gefragt. Da unser Wagen aus Tansania stammte, hatten wir ein Carnet bisher nie gebraucht, was wir dem Beamten auch erklärten. Darauf hin bekam der Mann übelste Laune und begann gegen seine Kollegen auf der anderen Seite des Landes zu wettern. Wir könnten aber eigentlich nichts dafür, erklärte er uns. Nach einigem hin und her sagte er uns, dass es zwar nicht gut wäre, dass wir das Dokument nicht hätten. Aber es nun mal anders nicht ginge und ließ uns passieren

Das Visum für den Sudan hatten wir bereits in Nairobi besorgt, so war die Einreise kein Problem. Die Stempel wurden in die Pässe gemacht und wir wurden durchgewunken. Aber der Wagen nicht. Wir bräuchten ein Carnet de Passages. Doch auch hier durften wir nach einigem Gezeter einreisen. Entgegen der Geschichten, die wir gehört hatten, keine großartige Kontrolle und auch keine Meldepflicht in Khartoum.

Auf Nachfrage bezüglich der Meldepflicht erklärte uns der Beamte: „Keine Sorge, alles ist gut. Die meisten Hotels erledigen das für ihre Gäste. Willkommen im Sudan.“ Ich war zwar skeptisch und notierte mir den Namen des Offiziers, dennoch ließ ich es auf sich beruhen.

NACH DER GRENZE ERST MAL EINE KLEINE STÄRKUNG

Nach dem Grenzübertritt machten wir erst einmal eine Pause in einem Restaurant. Da wir kein Arabisch konnten war die Verständigung mit dem Restaurant-Besitzer sehr schwierig. Schließlich bekamen wir einen bunten Mix aus allem, was die Küche hergab. Es war köstlich.

Nun konnte unser Afrika-Abenteuer in die finale Runde gehen: der Sudan. Da wir nicht wussten, was uns erwarten würde, füllten wir an der Tankstelle als erstes alle Tanks und Kanister, die wir dabei hatten. Insgesamt 180 Liter zum Preis von schlappen 30 Euro.

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Sonnenuntergang auf dem Weg nach Kassala

Sonnenuntergang auf dem Weg nach Kassala

DIE DEUTSCHE WELTHUNGERHILFE HILFT UNS DURCH KASSALA

Unser ersten Ziel im Sudan war Kassala. Da wir nur wenig Kartenmaterial für den Sudan hatten, war uns das Navigationssystem nicht mehr von großem Nutzen. Zum Glück waren die Straßen auch in Nicht-Arabisch gut beschildert.

Es war heiß, unglaublich heiß. Trotzdem schlug sich unser Landy hervorragend. Keine Temperatur-Probleme mit dem Kühlwasser wie noch in Äthiopien. Scheinbar hatte das Problem dort mehr an der Höhe, als an der Hitze gelegen. Aber Cora und ich litten sehr. Alle paar hundert Kilometer gab es Rastplätze, an denen kühle Getränke und Tee verkauft wurden. Das war eine wahre Wohltat.

Auch waren diese Rastplätze eine gute Gelegenheit zum Austausch mit anderen Reisenden. Insbesondere wurden wir dort vor den Straßensperren gewarnt. Anders als in Äthiopien standen die Polizisten im Sudan nicht einfach an der Straße, sondern jede Straßensperre war eine ausgebaute Festung mit Maschinengewehren, Panzern und Kanonen. Die Soldaten waren jedoch immer ausgesprochen nett und höflich. Englisch konnten sie allerdings nie. Trotz der schwierigen Verständigung warfen sie meist nur einen schnellen Blick auf unsere Pässe, guckten kurz in den Wagen und verharrten dann mit ihren Augen auf Cora. Ein freundliches Lächeln, ein kurzes Zwinkern und schon durften wir wieder fahren.

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Über den Dächern von Kassala, Sudan

Über den Dächern von Kassala, Sudan

In Kassala haben wir uns erst einmal völlig verfahren. Der Reiseführer hatte zwar einen Kartenausschnitt, der aber sehr klein und offensichtlich veraltet war. Beim Herumirren in der Stadt kamen wir an der Deutschen Welthungerhilfe vorbei und fragten dort nach dem Weg. Der Chef war nicht da, aber einer seiner Mitarbeiter erklärte sich bereit uns zu einigen Hotels zu führen.

Mit unserem Helfer an Bord fuhren wir durch die Stadt. Die ersten Hotels fanden wir nicht besonders ansprechend. Unser Führer war sichtlich genervt, half uns aber trotzdem weiter. Irgendwann fanden wir ein Hotel und checkten ein. Wir waren die einzigen Gäste. Der Manager war äußerst zuvorkommend und kümmerte sich um alle Belange unserer Sicherheits- und Meldepflicht. Was genau er gemacht hat, war uns unklar. Zumindest hat er unsere Visa kopiert, gestempelt und abgeheftet.

Nach einem klassischen sudanesischem Frühstück, bestehend aus Tee oder Kaffee und einigen Keksen haben wir unsere Sachen gepackt, die 30 Euro für das Hotel bezahlt und sind losgedüst. Die Straßen sind im Sudan in der Regel in einem sehr guten Zustand. Nur bei gelegentlichen Sand-Verwehungen ist Vorsicht geboten, da dort die Straße nicht auf Anhieb zu sehen ist. Die Strecke zog sich unendlich. Stur immer geradeaus, fünfter Gang mit knappen hundert fuhren wir über die Piste. Ab und zu kamen uns einige LKW entgegen, doch es war wenig los.

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Straße und noch mehr Straße immer geradeaus, Sudan

Straße und noch mehr Straße immer geradeaus, Sudan

EINE ABWECHSLUNG VON DER STUPIDEN PISTE HATTEN WIR UNS ANDERS VORGESTELLT

Nach etwa 200 Kilometern kam die ersehnte Abwechslung. Allerdings anders, als wir sie uns vorgestellt hatten. Wir fuhren mitten in einen Sandsturm. Auch wenn es kein ausgewachsener Sandsturm war, betrug die Sicht kaum mehr als 100 Meter.

Nach dem Sturm näherten wir uns bereits der Küste. Die Landschaft veränderte sich allmählich und es gab immer mehr Dörfer zu sehen und jede Menge Kamele. Ganze Herden standen neben der Straße. Etwa 150 Kilometer vor der Küste kamen wir an eine Baustelle und mussten die Straße verlassen. Die Umleitung war gut ausgeschildert und führte uns kurz hinter der Ortschaft Sinkat in die Berge. Wir folgten der Straße durch hohe Berge und Sandhaufen. Die Strecke war schön anzusehen und zu fahren.

DER LANDY KAPUTT? NICHT SCHON WIEDER!

Doch nach einigem kurvenreichen Kilometern änderte sich das Fahrverhaltens unseres Landys. Wir hielten an und sahen, dass wir einen platten Reifen hatten. Nichts Wildes also, denn wir hatten zum Glück nach der Reifenpanne auf der Moyale-Strecke alle Reifen reparieren lassen.

Gerade als ich den alten Reifen auf den Landy hieven wollte, hielt hinter uns ein Hyundai-Bus. Der Fahrer, ein großer Mann, Mitte vierzig mit Oberlippenbart und sein Begleiter ein kleinerer dicker Mann um die 50 kamen auf uns zu. In gebrochenem Englisch fragten sie uns, was passiert sei und ob wir Hilfe bräuchten.

UNS WIRD GEHOLFEN, OB WIR WOLLEN ODER NICHT

Wir unterhielten uns ein bisschen mit ihnen, lehnten die Hilfe dann aber dankend ab. Die Ablehnung erwies sich allerdings als zwecklos, denn uns wurde dennoch geholfen. Die beiden Männer quetschten uns zudem weiter aus, wohin wir denn wollten und warum wir denn überhaupt im Sudan seien. Uns war mittlerweile ein wenig unwohl, dennoch wollten wir nicht unhöflich sein und erklärten ihnen, dass wir auf dem Weg von Tansania nach Hause wären und wir deshalb zum Port Sudan wollten.

Zum Port Sudan wollten die beiden auch. Wo wir denn schlafen wollten? In einem Hotel? Der Beifahrer des Hyundai erzählte uns, dass er einen Hotelbesitzer kenne und wir ihnen folgen sollten. Wir waren skeptisch. Sollten wir denen wirklich folgen? Wir blickten in den Bus und sahen dort eine Frau und ein Kind, die uns freundlich zuwinkten. Also entschlossen wir uns mitzukommen. Schließlich saßen wir im eigenen Auto und eigentlich konnte uns nichts passieren.

Der Fahrer des kleinen Hyundai gab ordentlich Gas und wir hatten Schwierigkeiten mitzuhalten. Kurz vor Port Sudan wurden wir bei einer Polizeikontrolle rausgezogen. Der Beamte war mit unseren Papieren nicht zufrieden und wurde laut. Leider verstanden wir den Mann nicht und konnten somit auch nichts tun, um unsere Situation zu verbessern. Da kam unsere Rettung: Der Hyundai-Fahrer und sein Kumpel. Sie wechselten ein paar Worte mit den Polizisten und schon konnten wir weiterfahren. Immerhin dafür hatte sich das Folgen schon gelohnt.

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Port Sudan, Blick Richtung Haupthafen

Port Sudan, Blick Richtung Haupthafen

EIN ZIMMER IM HILTON?

In der Stadt ging es schnell Richtung Hafen und dann in eines der nobleren Viertel der Stadt. Der Hyundai hielt vor dem Hilton Port Sudan. Und tatsächlich der Freund des Beifahrers war Besitzer und Manager des Hiltons. In der Lobby verhandelten die beiden. Nach langem hin und her auf arabisch, erklärte uns der Mann, dass wir die Zimmer für die Hälfte des Preises bekommen könnten. Die Hälfte des Zimmerpreises im Hilton war für uns immer noch eine Menge Geld und hätte unser Budget total gesprengt. Etwas ratlos blickten wir unseren Begleiter an. Der erklärte uns, wir sollten erstmal mitkommen und Tee trinken. Danach könnten wir immer noch entscheiden, was wir tun wollten.

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Kaffee und Tee-Stand an der Straße, Port Sudan

Kaffee und Tee-Stand an der Straße, Port Sudan

Inzwischen hatten wir einiges Vertrauen zu dem Mann aufgebaut, der sich uns als Herr Adil vorgestellt hatte. Also fuhren wir wieder hinter ihm her, diesmal zu ihm nach Hause. Dort gab es, typisch arabisch, einen Tee und einen Kaffee. Natürlich mussten wir noch zum Essen bleiben und so konnten wir auch seine Frau kennenlernern, die mit ihrer Tochter im Auto gesessen hatte.

ERSTMAL ABWARTEN UND TEE TRINKEN

Das Essen war traumhaft, es gab Fladenbrot mit eingelegten Paprikaschoten, Fetakäse gegrillt und noch viel mehr unglaublich leckerer Kleinigkeiten. Nach dem Essen kam dann aber der eigentliche Hammer: Herr Adil fragte uns, warum wir denn so viel Geld für ein Hotel ausgeben wollten. Wir könnten doch einfach bei ihnen bleiben. Schnell wurde das Wohnzimmer für uns geräumt und wir übernachteten bei der Familie.

HERR ADIL FÜHRT UNS DURCH DIE STADT

Am nächsten Tag begleitete er uns Herr Adil noch aufs Meldeamt, um dort unser provisorisches Grenzvisum in ein vollständiges zu verwandeln. Eigentlich kein Problem, sobald man die gut vierzehntausend Anträge ausgefüllt und mit Passbildern versehen hat. Dann nur noch stempeln lassen und fertig. Nachdem das erledigt war und wir nun offiziell in den Sudan eingereist waren, zeigte uns Herr Adil noch den Markt, den Hafen und sein Geschäft. Der Mann, der den Hyundai-Bus gefahren hatte, war Herr Adils Freund und Fahrer.

UND WIEDER HILFT DIE DEUTSCHE WELTHUNGERHILFE

Gemeinsam tranken wir noch einen Tee und fanden heraus, dass Herr Adils Freund auf der Suche nach einem Job war. Deshalb statteten wir gemeinsam mit den beiden erneut der Welthungerhilfe einen Besuch ab. Da wir Deutsche waren, wurden wir direkt zum Chef durchgelassen. Er war nicht nur der Chef vor Ort, sondern der Landesmanager im Sudan. Wir sollten ihn einfach Addi nennen. Nach einem kurzem Smalltalk, konnten wir das Gespräch auf unsere Begleiter und die Jobsuche richten. Da er zwei Leumundszeugen hatte, wurde Herr Adils Freund sofort eingestellt und fährt noch heute für die Deutsche Welthungerhilfe im Sudan. Nach dem Gespräch wurde Addi prompt zum Essen bei Familie Adil eingeladen. Insgesamt ein sehr netter und erfolgreicher Nachmittag.

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NOCH EIN BISSCHEN SHISHA RAUCHEN

Da der Transport des Landys schon von Deutschland aus, besser gesagt durch meinen Vater, geregelt war, mussten wir nur noch den Agent der Firma vor Ort zu finden. Schnell waren dort alle Formalitäten geklärt und wir wussten, wohin wir den Landy bringen sollten. Abends schlenderten wir mit Herrn Adil und seinem Freund noch über die Uferpromenade und gingen einer typischen sudanesischen Freizeitbeschäftigung nach: dem Wasserpfeiferauchen. Auch wenn das Wasserpfeiferauchen eigentlich nur den Männern vorbehalten ist, wurde für Cora eine Ausnahme gemacht.

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Shisha rauchen ist eigentlich den Männern vorbehalten, Port Sudan

Shisha rauchen ist eigentlich den Männern vorbehalten, Port Sudan

MITTAGSRUHE BIS ZUM UMFALLEN

Vom Sudan und seinen Einwohnern habe ich in der kurzen Zeit einen tollen Eindruck gewonnen. Alle haben uns stets sehr nett und hilfsbereit behandelt. Nur die ewige Ruhezeit über Mittag und die dauernden Gebete waren zu Beginn verwirrend, aber auch daran konnten wir uns schnell gewöhnen. Die Straßen waren auch immer in einem sehr guten Zustand. Es war aber extrem heiß, teilweise weit über 40°C, was nur durch die Trockenheit erträglich war.

EIN TAG AM MEER

Für unseren Letzten richtigen Tag im Sudan hat sich Familie Adil etwas Besonderes ausgedacht, einen Tag am Strand. Mit Sack und Pack ging es dann hinter der Stadt an den Strand des Roten Meeres. Es war sehr heiß und trocken, typisches Wüstenklima. Vor Ort wurde ein Schattendach gemietet und erst mal alles aufgebaut. Die Shisha, der Kaffee und Teekessel, die Stühle, Tische und der unvermeidbare Teppich.

Während die Kinder mit Cora im Meer getobt haben, habe ich mit Herrn Adil Wasserpfeife geraucht und Kaffee getrunken. Zum Abschied wurden wir noch reichlich beschenkt, so habe ich ein Sudanesisches Schwert und zwei traditionelle Kaffeekannen bekommen.

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Ein Tag am Meer, Port Sudan

Ein Tag am Meer, Port Sudan

DAS ENDE EINER LANGEN REISE

Vom Strand ging es dann auch leider direkt zum Flughafen. Die Flugtickets hatten wir bereits im Vorfeld online beziehungsweise den Flug nach Khartoum für Cora im Reisebüro gebucht. Nach dem Check-in trennten sich Coras und meine Wege.

Sie flog über Khartoum zurück nach Tansania und ich nach Stuttgart. Dort wollte ich unbedingt Franziska, meine jetzige Freundin wiedersehen.

Der Land Rover wurde derweilen sicher in einem Container verpackt über Bremerhafen bis ins schöne Idstein gebracht, wo ich ihn in Empfang nehmen konnte. Die lange Seereise hat der Dicke in etwa so gut überstanden, wie die Fahrt durch Ostafrika.

Zwar hat mich mein Land Rover einige Nerven gekostet, aber ich würde diese Reise mit ihm immer wieder machen. Die 4467 Kilometer hat er relativ gut überstanden und die Reparaturen waren nichts wirklich Wildes. Über den Winter und das vergangene Jahr haben mein kleiner Bruder Nicklas und ich das Fahrzeug dann von Grund auf restauriert und repariert.

Über den Autor: Philip Scherer ist 28 Jahre und hat seine Ausbildung zum Informatikkaufmann in einem großen Unternehmen im Outdoor-Bereich gemacht. Nach seiner Ausbildung wollte er seinen Horizont erweitern und ging für ein Jahr nach Afrika. Sein Blog findet ihr hier.

Fotos: © Philip Scherer

Teil 1 hier lesen. Teil 2 hier lesen.

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Standheizungen – Technik und Marktüberblick

Wenn die Abende länger und die Nächte kälter werden, campen nur noch die ganz Harten – oder diejenigen, die eine Standheizung besitzen. Einige Heizungen klingen wie eine Flugzeugturbinen, andere säuseln ihre Besitzer leise in den Schlaf. Sie heizen den Innenraum, enteisen Scheiben und wärmen den Motor vor. Aber wie funktionieren sie und was solltet ihr beim Kauf beachten? Wir stellen euch die verschiedenen Systeme vor und geben eine Marktübersicht.

Interessant für Offroader und Allrad-Camper sind nur zwei Standheizungs-Systeme: die Luftheizung und die Wasserheizung. Während die Luftheizung direkt heiße Luft ins Fahrzeug bläst, nutzt die Wasserheizung das Kühlwassersystem und die Belüftung des Fahrzeuges. Jedes System hat ein optimales Einsatzgebiet, in dem es seine Stärken ausspielen kann.

Die Hersteller

Bisher teilten sich im Wesentlichen zwei Hersteller den Markt: Eberspächer und Webasto. Seit ungefähr zwei Jahren ist in Deutschland ein dritter Anbieter bekannt geworden: die tschechische Firma Planar s.r.o., die zur Advers Gruppe gehört. Es gibt noch einen weiteren, größeren Hersteller, der im Campingbereich einen Namen hat: Truma. Truma stellt gasbasierte Heizsysteme, primär für Wohnmobile und Wohnanhänger mit Gastank her, die im 4×4-Bereich kaum eine Rolle spielen.

Die beiden Systeme

Luftheizung

Die Luftheizung besteht aus einem Gehäuse mit Brennkammer, einem Wärmetauscher und einem Lüfter. Zusätzlich hat sie ein Steuer- und Bedienelement. Die Luftheizung wird direkt im Innenraum, in der Kabine oder unterhalb des Fahrzeugs verbaut.

In der Brennkammer, die über eine Sprit- und Luftzufuhr verfügt, wird die Verbrenung mit einer Glühkerze gestartet. Danach bleibt sie durch einen Glühstrumpf in Gang. Während die Glühkerze beim Start gut 100 Watt verbraucht, sinkt der Verbrauch nach ihrem Abschalten auf ungefähr 10 Watt.

Am Wärmetauscher der Brennkammer führt ein Lüfter Frischluft von außen oder Umluft aus dem Innenraum vorbei. Dort wird die Luft erhitzt und in den Innenraum geleitet. Im Ansaugstrom der zu heizenden Luft sitzt ein Temperatursensor, der die Heizung regelt.

Im Umluftbetrieb arbeitet die Heizung effizienter als mit Frischluft, denn die Luft ist bereits vorgewärmt. Wird Außenluft erhitzt, muss ein externer Temperatursensor im Innenraum angebracht werden, da die Heizung sonst nicht herunterregelt. Das liegt daran, dass der in der Heizung verbaute Sensor in diesem Fall ständig die Außentemperatur misst. Wer zwischen Umluft und Außenluft wählen will, muss eine Regelklappe einbauen oder einer Werkstatt einbauen lassen.

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Luftheizung - Schnitt Eberspächer Airtronic

Luftheizung – Schnitt Eberspächer Airtronic

Wasserheizung

Die Wasserheizung funktioniert ähnlich wie die Luftheizung. Auch sie besitzt Glühkerze, Brennkammer, Wärmetauscher, Glühstrumpf und Steuer- und Bedienelement. Mit dem Unterschied, dass sie in den Kühlwasserkreislauf des Fahrzeugs integriert wird. Deshalb befindet sich die Wasserheizung meistens im Motorraum.

Die Wasserheizungen haben in der Regel einen Warmwasserabgang. Ausnahme ist hier die Eberspächer Hydronic 2 Comfort. Sie bietet zwei Warmwasserabgänge: einen zum Motor, regelbar durch das intelligente Thermo-Management, und einen Abgang zum Wärmetauscher im Innenraum. Dadurch können die Heizzeiten verkürzt werden. Wasserheizungen, die nur über einen Warmwasserabgang verfügen, können ähnlich angeschlossen werden. Allerdings entfällt hierbei die automatische Steuerung der Warmwasser-Strömung.

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Wasserheizung - Schnitt Webasto Thermo Top Evo

Wasserheizung – Schnitt Webasto Thermo Top Evo

Wie bediene ich eine Standheizung?

Für die Steuerung der Heizung stehen verschiedene Bedienteile mit unterschiedlichen Funktionen zur Verfügung. Bei der Auswahl ist Vorsicht geboten, nicht jedes Bedienteil kann mit jeder Heizung gekoppelt werden.

Die Funktionen und Anzeigen der Eberspächer- und Webasto-Geräte unterscheiden sich, je nach dem ob eine Luft- oder Wasserheizung angeschlossen ist. Bei beiden Herstellern können fest eingebaute Steuerungen mit Funkbedienungen kombiniert werden. Über ein GSM-Modul ist die Steuerung mit einem Mobil-Telefon per SMS, Anruf oder Smartphone-App möglich.

Das Bedienteil muss in der Regel separat gekauft werden. Einzig die Geräte von Planar sind direkt vom Werk aus mit einem einfachen Steuergerät inklusive Temperatursensor versehen. Planar und auch einige Händler bieten zudem GSM-Modems von Drittherstellern an.

Im einfachsten Fall wird die Heizung nur eingeschaltet und sie läuft die vorgewählte Zeit. Die Heizungen können vorprogrammiert werden. Neben der Abfahrtszeit kann die Laufzeit eingeben werden. Die Laufzeit kann auch automatisch vorberechnet werden. Das spart unter Umständen Strom und Kraftstoff. Das ist allerdings nur möglich, wenn die Heizung die dafür nötigen Module enthält.

Zur Vorberechnung der Laufzeit ist bei Eberspächer der externe Temperaturfühler mit der EasyStart Select oder die EasyStart Remote+ Bedienung nötig. Bei Webasto nennt sich diese Funktion HTM (Heat Time Management) und ist in der Funkfernbedienung Telestart T100 HTM und in der ThermoCall-4 Smartphone-App enthalten. Saugt die Heizung Frischluft an, muss auf jeden Fall zusätzlich ein externer Temperatursensor im Innenraum verwendet werden.

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Planar - Bedienteil
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Eberspächer Funkbedienung - EasyStart Remote
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Webasto Funkbedienung - T100HTM

Bei der Vorprogrammierung wird die Laufzeit aus Sicherheitsgründen auf 60 oder 120 Minuten begrenzt.

GSM-Steuerung
Mit einer GSM-Steuerung kann man die Heizung nahezu unabhängig von der Reichweite steuern, solange das Mobiltelefon und das GSM-Modul der Heizung ein Mobilfunknetz empfangen. Der Nachteil ist, dass die Bedienung der Heizung, abhängig vom Mobilfunktarif, Kosten verursachen kann. Ist das im Inland wegen der Mobilfunk-Flatrate meist unproblematisch, kann dies im Ausland unter Umständen teuer werden. Daher sollte die Handy-Steuerung in jedem Fall mit einem mobilfunknetz-unabhängigen Bedienelement kombiniert werden.

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Planar - GSM-Modem
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Webasto Smartphone App - ThermoCall 4
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Eberspächer Smartphone App - EasyStart Call App

Die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden Systeme

Luftabgabe

Die Luftheizung gibt die erwärmte Luft direkt in den Innenraum oder an andere Stellen ab, zu denen flexible Rohre und Regelklappen verlegt werden können. So kann Warmluft nach außen geleitet werden, um beispielsweise ein Vorzelt zu heizen.

Bei der Wasserheizung strömt die Warmluft durch das Belüftungssystems des Fahrzeuges. Werden zusätzliche Austrittsöffnungen benötigt, muss in die Original-Luftführung des Wagens eingegriffen werden.

Pluspunkt Luftheizung: Die Austrittsstellen der Warmluft können flexibel gewählt werden.

Lüfter

In Luftheizungen sind sparsame Lüfter verbaut, die im Betrieb an den Wärmebedarf angepasst werden.

Wasserheizungen sind auf die Lüfter des Fahrzeuges angewiesen. Sie können auch ohne eingeschaltete Zündung benutzt werden. Besitzt das Fahrzeug eine Klimaautomatik, wird der Lüfter von dieser geregelt. Andernfalls geschieht dies manuell über den Regler der Fahrzeugbelüftung.

Pluspunkt Luftheizung: Die Lüfter der Luftheizungen verbrauchen weniger Strom, als die Belüftung des Fahrzeuges. Zudem werden sie von der Heizung geregelt.

Wasserheizungen können die Fahrzeuglüfter nicht beeinflussen. Dazu bedarf es einer Klimaautomatik, die zusätzlich Strom verbraucht. Hinzu kommt eine elektrische Wasserpumpe als weiterer Verbraucher und zusätzliche Lärmquelle.

Bei Wasserheizungen ist zu beachten: Die Modelle von Webasto, die über einen Bus gesteuert werden, schalten sich im PKW-Bereich nach 120 Minuten zwangsweise ab. Die gleichen Modelle für Transporter und Campingfahrzeuge werden anders programmiert und können im Dauerbetrieb laufen. Das heißt beim Kauf auf das richtige Modell achten! Bei Eberspächer werden grundsätzlich alle Wasserheizungen nach spätestens 120 Minuten abgeschaltet.

Wärmeleistung

Da die Luftheizung die Wärme direkt vom der Brennkammer in den Innenraum abgibt, ist für die Wärme einzig die Leistung der Heizung entscheidend.

Da die Wasserheizung das Heizungssystem des Fahrzeuges nutzt, ist sie von der Leistung des Fahrzeugwärmetauschers abhängig. Ist dieser zu klein dimensioniert, kann auch bei stärkerer Standheizung nicht mehr Wärme in den Innenraum abgegeben werden.

Pluspunkt Luftheizung: Die nutzbare Wärme ist nicht durch den Wärmetauscher des Fahrzeugs begrenzt. Sie zieht die bereits vorgewärmte Luft aus dem Innenraum, wodurch sie sparsamer arbeiten kann. Bei der Wasserheizung muss dazu die Lüftung auf Umluft gestellt werden, sofern das möglich ist.

Zuheizung während der Fahrt

Einige Fahrzeuge werden werksseitig bereits mit elektrischen oder mit Verbrennung betriebenen Zuheizern ab Werk versehen. Mit einem Zuheizer wird in der Kaltstartphase Innenraum, Motor und manchmal sogar das Getriebe zusätzlich erwärmt.

Luftheizungen können genau wie Wasserheizungen als Zuheizer während der Fahrt verwendet werden, sollte die Wärmeabgabe der Fahrzeugheizung nicht ausreichend sein. Bei Wasserheizungen ist die Wärmeabgabe jedoch wieder durch den Wärmetauscher begrenzt. Ist dieser der Schwachpunkt, nützt eine Zuheizung über eine Wasserheizung nichts.

Dieselfahrer können in Punkto Zuheizer Glück haben, wenn der Fahrzeughersteller bereits eine aufrüstbare Wasserheizung, wie die Webasto Thermo Top-Z oder die Eberspächer Hydronic D3WZ/D5WZ, verbaut hat. Sie lassen sich oftmals günstig zu einer vollwertigen Standheizung umrüsten. Steuerung und eine Umwälzpumpe müssen in diesem Fall zusätzlich gekauft werden. Fahrzeuge ohne CAN-Bus können dabei günstiger umgerüstet werden als Fahrzeuge mit Bus-System und Klimaautomatik.

Motorvorwärmung

Die Motorvorwärmung soll einen leichten, motorschonenden und umweltfreundlicheren Start garantieren. In Regionen, in denen die Temperatur über längere Zeiträume deutlich unter 0 Grad fällt, ist es sogar üblich den Motor an dafür vorgesehenen Anschlüssen elektrisch vorzuheizen.

Pluspunkt Wasserheizung: Die Motorvorwärmung ist eine der Hauptfunktionen dieses Systems. Mit der Luftheizung ist keine Motorvorwärmung möglich. Das bleibt der Wasserheizung vorbehalten.

Zusatzbatterie

Wer die Heizung nicht nur morgens für den Warmstart braucht, sondern bei längeren Standzeiten ein beheiztes Fahrzeug haben möchte, sollte die Standheizung mit einer Zusatzbatterie betreiben. Eine getrennte Zusatzbatterie oder ein externer Stromanschluss stellen sicher, dass die Starterbatterie nicht durch den Heizungsbetrieb entladen wird und ein Starten des Motors nicht mehr möglich ist.

Beide Heizungssysteme können an bereits vorhandene Zusatzbatterien angeschlossen werden. Bei der Wasserheizung, die die interne Lüftungsanlage benötigt, gibt es jedoch Unterschiede. Hat das Fahrzeug keinen CAN-Bus, versorgt das Relais, welches die Wasserheizung einschaltet, auch die Fahrzeuglüftung und die Klimaautomatik über die Zusatzbatterie.

Hat das Auto einen CAN-Bus hängt es von der Verschaltung des Herstellers ab, ob alle beteiligten Verbraucher über die Zusatzbatterie versorgt werden. Im ungünstigen Fall beziehen zumindest die Lüftung und Klimaautomatik weiterhin ihren Strom aus der Starterbatterie.

Wer die Heizung an der Starterbatterie betreibt, sollte folgende Faustregel beachten: Die anschließende Fahrzeit sollte die Laufzeit der Heizung nicht unterschreiten.

Höhenanpassung

Moderne Fahrzeugmotoren haben Höhensensoren, welche die zuführende Treibstoffmenge an den aktuellen Luftdruck anpassen. Dies trägt dem abnehmenden Sauerstoffanteil pro Luftmenge bei steigender Höhe Rechnung und optimiert so ständig den Verbrauch und die Verbrennung.

Für Standheizungen gibt es diese Sensorik auch. Bei Webasto ist sie in den Air Top Evo Modellen eingebaut. Die Air Top 2000 ST kann mit dem optional zu erwerbenden Höhenschalter auf größere Höhen manuell umgestellt werden.

Bei Eberspächer kann bei den Modellen Hydronic, Hydronic 2, Airtronic und Airtronic M ein Luftdrucksensor nachgerüstet werden, wenn die Heizung auf dem Typenschild den Aufruck „H-Kit“ hat. Die Regelung beginnt ab ungefähr 1.500 Metern. Dann wird zyklisch die Höhe gemessen und die Menge des Treibstoffs angepasst. Ab 1.400 Metern wird die Regelung wieder abgeschaltet. Die Heizleistung nimmt bei zunehmender Höhe ab.

Einbau

Die Luftheizung kann überall im Innenraum verbaut werden, solange sie an der entsprechenden Stelle mit Strom und Kraftstoff versorgt werden kann. Manchmal wird sie auch unter dem Fahrzeug verbaut, wo sie jedoch durch Witterung, Dreck, Wasser und Streusalz in Mitleidenschaft gezogen wird.

Für Zuluft, Abgas oder bei der Außenmontage müssen Öffnungen in das Blech oder die Kabine geschnitten werden. Dies stellt bei fachgerechtem Einbau kein Problem dar. Wer die Heizung selber einbaut, sollte darauf achten, dass hinter den Bohrungen keine Traversen oder andere Leitungen verlaufen.

Einbauort der Wasserheizung ist in der Regel der Motorraum. Das Gerät wird zwischen dem Kühlerrücklauf und dem Ausgleichsbehälter montiert. Dabei sollte sie nicht der höchste Punkt im Kühlwasserkreislauf sein, ansonsten muss zusätzlich ein Rückschlagventil eingebaut werden. Für verschiedene Fahrzeugtypen werden passende Einbaukits angeboten. Es müssen keine Durchführungen in die Karosserie geschnitten werden.

Was ist beim Einbau einer Standheizung zu beachten?

Spritpumpe
Egal welche Heizung verwendet wird, sie benötigt Treibstoff. Um diesen in die Brennkammer zu fördern, gibt es eine kleine elektrische Pumpe, zumeist eine Kolbenpumpe. Diese sollte im Idealfall mit einem Winkel von ungefähr 15 Grad aufsteigend vom Tank zur Heizung eingebaut werden, aber nicht liegend. Dann kann Kraftstoff am Rückschlagventil der Pumpe vorbeilaufen.

Für die Kraftstoffentnahme können entweder die vorgesehenen Entnahmepunkte oder eine passende Tankentnahme aus dem Zubehörhandel genutzt werden. Die Entnahme muss an einer Stelle ohne Druck erfolgen.

Verlegung im Innenraum
Bei Luftheizungen können die Austrittsöffnungen frei verlegt werden. Diese sollten nicht durch Kisten oder Sitzbänke blockiert werden und möglichst tief liegen, damit auch die Füße warm werden. Liegen Warmluftaustritt und Ansaugung weit auseinander wird eine gute Zirkulation erreicht.

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Belüftungsöffnungen für die Standheizung zum Hubdach

Belüftungsöffnungen für die Standheizung zum Hubdach

Bei Hubdächern empfiehlt es sich, um eine Zirkulation auch unter dem Dach zu ermöglichen, beispielsweise am Scheitelpunkt des Klappdachs Öffnungen oder einen Spalt vorzusehen, durch den die warme Luft nach oben steigen kann.

Schalldämpfer
In der Regel ist der Abgasschalldämpfer im Standard-Einbausatz enthalten. Ohne diesen wird die Heizung außerhalb des Fahrzeugs störend laut. Der Ansaugluft-Schalldämpfer hat keine große Auswirkung auf den Lärmpegel. Wird Frischluft zum Heizen verwendet, sollte beim Einbau besonders auf die Lage des Auspuffs geachtet werden, damit keine Abgase in das Fahrzeug gesaugt werden!

Die Standheizungen von Planar fallen in puncto Lautstärke übrigens äußerst positiv auf. Manch einer muss ganz nah rangehen, um herauszufinden, ob seine Heizung wirklich läuft.

Wasserdurchfahrten
Wer ein Geländefahrzeug besitzt, wird früher oder später einen Fluss durchqueren wollen. Standheizungen sind dabei kein Hindernis, sofern sie fachgerecht eingebaut wurden.

Sind die Enden des Auspuffs und des Frischluftrohrs nach unten führend und dann nach hinten zeigend verbaut, entsteht bei der Fahrt durch das Wasser kein Staudruck, der Wasser in die Rohre drücken kann. Steht das Fahrzeug im Wasser, bildet die in der Brennkammer und den Rohren gefangene Luft, einen Gegendruck. Dies verhindert das Eindringen von Wasser.

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Luftheizung - Frischluftzufuhr, nach hinten gebogen
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Luftheizung - Auspuff, nach hinten gebogen

Natürlich müssen die Rohre auch an den Anschlussstutzen der Heizung abgedichtet sein. Wer auf Nummer sicher gehen will, macht morgens vor Fahrtantritt einen Stöpsel in die Öffnungen. Am besten wird dieser mit einer kleinen Kette am Rohr oder am Fahrzeug befestigt, so dass er nicht verloren geht.

Achtung: Auf keinen Fall vergessen, die Stöpsel vor dem nächsten Anschalten der Heizung wieder zu entfernen. Hilfreich ist da ein kleiner Aufkleber am Bedienteil der Heizung, der einen daran erinnert.

Wichtig ist es, die Heizung und ihre Stutzen so hoch im Fahrzeug zu verbauen, dass sie nicht als Ganzes geflutet wird, beispielsweise wenn Wasser in das Fahrzeug eindringt. Hilfe leisten hier erfahrene Betriebe, die bereits Fahrzeuge für Reisen und Expeditionen mit Standheizungen ausgestattet haben. Mit ihnen kann die jeweils beste Position im Fahrzeug gefunden werden.

Wartung

Die heutigen Standheizungen sind wartungsfrei. Sie sollten allerdings regelmäßig in Betrieb genommen werden, um ihre Funktion zu prüfen und Kondenswasser zu vertreiben. Die Hersteller empfehlen die Standheizung einmal pro Monat für ungefähr 10 Minuten einzuschalten.

Muss die Standheizung beim TÜV eingetragen werden?

Die Heizung muss für den Betrieb eine E-Kennzeichnung haben. Ist dies nicht der Fall muss eine Abnahme durch den TÜV erfolgen. Die Geräte aller drei erwähnten Hersteller verfügen über ein E-Prüfzeichen. Im Zweifelsfall beim Hersteller nachfragen.

Welche Standheizung ist die Richtige?

Wer eine Standheizung kaufen möchte, sollte vorher folgende Fragen klären:

  • Wie groß ist der Raum, der beheizt werden soll?
  • Ist das Fahrzeug isoliert?
  • Hat es große Verlustflächen wie beispielsweise ein Hubdach?
  • Soll der Fahrzeuginnenraum oder eine Kabine beheizt werden?
  • Wird das Fahrzeug öfter in kälteren Regionen gefahren?
  • Soll sich die Heizung lediglich auf den Innenraum beschränken?

Dimensionierung
Eine zu groß gewählte Heizleistung wäre bei Wasserheizungen zumindest eine Verschwendung, bei Luftheizungen sorgt das mit Sicherheit für unerträgliche Temperaturen. Als Faustregel für die Dimensionierung einer Luftheizung gilt: pro Kubikmeter Raum ca. 120-200 Watt.

Zur genauen Dimensionierung muss zwischen Laufzeit und Lautstärke abgewogen werden. Je mehr Leistung eine Heizung hat, je mehr Leistung hat auch ihre kleinste Stufe. Eine 2.000-Watt-Heizung bekommt ohne Probleme ein mittelgroßes Fahrzeug warm, dafür braucht sie möglicherweise etwas länger. Ist das Fahrzeug aber einmal erwärmt, kann sie dann in die kleinste und leiseste Stufe zurückschalten und die Wärme halten.

Eine große Heizung hingegen, bekommt das Fahrzeug sehr schnell warm. Danach kann es zu einigen Neustarts kommen, da ihre kleinste Heizstufe immer noch zu groß für geringeren Wärmebedarf zum Halten der Temperatur ist. Das steigert den Stromverbrauch und ist zudem lauter, was insbesondere während der Nacht störend ist.

Zum Campen eine Luftheizung
Wer sein Fahrzeug zum Campen benutzt, sollte mindestens eine Luftheizung verwenden. Die Vorteile gegenüber der Wasserheizung überwiegen dabei deutlich:

  • Die Heizung wird im Dauerbetriebmodus nicht zwangsabgeschaltet
  • Sparsamere und automatisch geregelte Lüfter
  • Schnellere Aufheizung, die warme Luft steht sofort zur Verfügung
  • Flexibler Einbau

Bei Kabinen, die keine Verbindung zu Fahrzeuginnenraum haben, sind Luftheizungen die einzige Möglichkeit zu heizen.

Wasserheizung für den Komfort im Alltag
Wer die Heizung ausschließlich morgens an kalten Tagen nutzt, um den Innenraum und den Motor vor der Fahrt zu wärmen oder die Scheiben zu enteisen, sollte sich für eine Wasserheizung entscheiden. Mit ihr können auch kürzere Standzeiten ohne laufenden Motor überbrückt werden.

Es ist nicht unüblich, für die verschiedenen Einsatzzwecke beide Heizungen in einem Geländewagen zu verbauen.

ÜBERSICHT

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Modelluebersicht Standheizungen als PDF

Modellübersicht Standheizungen als PDF

Fazit

Neben den beiden Platzhirschen Webasto und Eberspächer werden die Heizungen der Firma Planar von Offroadern immer häufiger eingebaut. Dies liegt zum einem am günstigen Preis, zum anderen an der wesentlich geringeren Lautstärke.

Das Universal-Einbaukit von Planar enthält zudem so gut wie alles, um das Gerät in die unterschiedlichsten Fahrzeuge einbauen zu können. Bei den anderen beiden Herstellern kommen oft Zusatzkosten für die einzelnen Teile dazu. Dafür ist das Angebot an Bedienteilen bei Planar deutlich geringer.

Bei diesem Artikel berieten uns von der fachlichen Seite:
Jochen Rohr von Corvus4x4, Duisburg. Jochen Rohr hat langgjährige Erfahrung im Umbau und der Reparatur von Geländewagen und im Einbau von Standheizungen.

Martin Henning von tigerExped, Wolfsburg. Martin Henning ist selbst Reisender, nimmt Fahrzeugumbauten vor und handelt mit Expeditionsausrüstung unter anderem auch Standheizungen.

Fotos: © Eberspächer Climate Control Systems GmbH & Co. KGPlanar s.r.o.Webasto SE, Martin Henning, Nicole Woithon, Titelbild: Alexander Steinkohl

Der Beitrag Standheizungen – Technik und Marktüberblick erschien zuerst auf MATSCH&PISTE.

Höherlegung für den Discovery III von TREKFINDER

Trekfinder hat jetzt einen Höherlegungsfedernsatz für den Discovery III im Angebot. Vorder- und Hinterachse können mit der Höherlegung um 45 Millimeter angehoben werden. Damit lässt sich die Bodenfreiheit des Discovery deutlich steigern. Die serienmäßig verbauten Stoßdämpfer können weiter verwendet werden.

Der Höherlegungssatz besteht aus vier Federn plus Teilegutachten. Er ist erhältlich im Trekfinder-Shop und kostet 599,00 inkl. MwSt. Der Federnsatz ist ab Ende März lieferbar.

Foto: © Trekfinder

Der Beitrag Höherlegung für den Discovery III von TREKFINDER erschien zuerst auf MATSCH&PISTE.

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